Wer begann den Rocker-Streit?

Kaiserslautern. Im Kaiserslauterer Rocker-Mordprozess ist gestern nochmals die Vorgeschichte der Bluttat aufgerollt worden. Es geht um eine Schlägerei zwischen dem angeklagten 42-Jährigen von den Hells Angels und einem Mitglied der rivalisierenden Outlaws in Bad Kreuznach wenige Tage vor der Bluttat

Kaiserslautern. Im Kaiserslauterer Rocker-Mordprozess ist gestern nochmals die Vorgeschichte der Bluttat aufgerollt worden. Es geht um eine Schlägerei zwischen dem angeklagten 42-Jährigen von den Hells Angels und einem Mitglied der rivalisierenden Outlaws in Bad Kreuznach wenige Tage vor der Bluttat. Die Tötung des 45-jährigen Regionalchefs der Outlaws in der Region Donnersberg am Abend des 26. Juni 2009 soll eine Racheaktion dafür gewesen sein. Unklar ist bislang, welche der beiden Seiten die Schlägerei in Bad Kreuznach provozierte. Als Zeuge sagte nun ein Geschäftsbetreiber aus, der die Schlägerei von seinem Laden aus beobachtet hatte. Ob nun der Hells Angel Streit suchte oder der Outlaw, vermochte allerdings auch er nicht wirklich definitiv zu sagen. "Ich konnte den Anfang der Schlägerei nicht beobachten", erklärte der Mann. Der 42-Jährige habe bei der Auseinandersetzung den Kürzeren gezogen. Er habe den Eindruck gehabt, dass er auch der Angreifer gewesen sei. Für Heiterkeit im Zuhörerraum sorgte dann alerdings ein Gutachten des Deutschen Wetterdienstes, das die Richter etwa eine Viertelstunde lang vorlasen. Das Gutachten wartete mit einer ausführlichen Definition der verschiedenen Dämmerungsarten, zahlreichen Hinweisen zur Arbeit von Wetterstationen und jeder Menge Fachbegriffe auf, die unverständlich blieben. Schließlich kam es zu dem Ergebnis, dass es zur Tatzeit gegen 23.45 Uhr am Tatort bei Stetten im Donnersbergkreis sehr dunkel war, die Sichtbedingungen sonst aber gut. Das Gutachten könnte zur Bewertung beitragen, ob und was der Kronzeuge von dem Mord erkennen konnte. Dieser hat allerdings bereits angegeben, dass die Schweinwerfer eines entgegenkommenden Autos die Szenerie ausgeleuchtet hätten. Das Verfahren ist noch bis Mitte März terminiert. dpa

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