Wenn schon der Bahnhof nicht erreichbar ist

Dudweiler. Bis 2014 sollen alle öffentlichen Gebäude barrierefrei sein. Das, so Michael Wagner, sei abzuleiten aus der UN-Konvention zu den Rechten behinderter Menschen. Wagner ist der Behindertenbeauftragte für den Stadtbezirk Dudweiler

 In keiner Weise barrierefrei zeigte sich am Freitag der Bahnhof in Dudweiler. Foto: Thomas Seeber

In keiner Weise barrierefrei zeigte sich am Freitag der Bahnhof in Dudweiler. Foto: Thomas Seeber

Dudweiler. Bis 2014 sollen alle öffentlichen Gebäude barrierefrei sein. Das, so Michael Wagner, sei abzuleiten aus der UN-Konvention zu den Rechten behinderter Menschen. Wagner ist der Behindertenbeauftragte für den Stadtbezirk Dudweiler. Mittlerweile hat er, der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist, in aller Ausführlichkeit Bilanz gezogen hinsichtlich dessen, was sich noch tun muss, um Barrierefreiheit zu erlangen. Einiges davon listet die SZ hier auf. Mit dem Dudweiler Freibad fängt es an: Dieses sei gar nicht barrierefrei, Wagner macht sich auch keine Illusionen, dass sich daran etwas ändern könnte. Weil gespart wird. Allerdings - und da ist Sulzbach Vorbild - könne man einen transportablen Lifter anschaffen (Kosten: rund 10 000 Euro), der sowohl im Frei- wie auch im Hallenbad zum Einsatz kommt. Im Hallenbad wiederum seien die Türen so schwergängig, dass gehbehinderte Menschen sich nicht alleine helfen könnten. Und ein Rollstuhl sei auch nicht vorhanden.Auch mit den Schulen im Stadtbezirk hat sich Michael Wagner auseinander gesetzt. Sie alle seien bemüht, sagt er, den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht zu werden. Ganz aktuell erhalte jetzt die Albert-Schweitzer-Schule einen Lifter für Rollstuhlfahrer, die Turmschule wiederum sei über Rampen erreichbar. Was die Gesamtschule Sulzbachtal betrifft, so merkt der Behindertenbeauftragte an, dass der Neubau sehr wohl barrierefrei sei. Nur der Altbau (ehemals Mühlenschule), in dem auch viele VHS-Kurse stattfinden, sei problematisch, weil nur über Treppen erreichbar. Hier, meint Wagner, könnte ein Aufzug Abhilfe schaffen. Ihm ist jedoch bewusst, dass auch eine solche Investition wohl am Sparzwang scheitert. Aufgeben will er aber dennoch nicht, denn: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Überhaupt nicht barrierefrei sei im Übrigen der Dudweiler Bahnhof, nur eine lange steile Treppe führt zu den Gleisen. Problematisch sei auch der Stadtpark, es fehlt eine Behindertentoilette. Freuen würde sich Wagner im Interesse aller Gehbehinderter, wenn die Ampelschaltung in der Theodor-Storm-Straße (Hauptdurchgangsstraße durch Dudweiler) für Fußgänger eine längere Grünphase hätte. Für die Sicherheit der Schwächsten im Straßenverkehr, vor allem betagtere Herrschaften, sei da schon sehr viel getan.

Mal von den öffentlichen Einrichtungen abgesehen, ist Wagner auch aufgefallen, dass nur sehr wenige Gasthäuser im Stadtbezirk barrierefrei seien. Und dass sich deren Toiletten oft im Untergeschoss befinden. mh

Kontakt: Michael Wagner, Telefon (0 68 97) 76 16 87.

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