Wenn's keiner macht, macht's die Feuerwehr

Sulzbach. Dass sie keine "Event"-Agentur betreiben, versteht sich von selbst. Doch wenn es darum geht, ein bisschen nachzuhelfen, damit Sulzbach zum attraktiven Pflaster wird, dann sind sie zur Stelle, ohne Frage: die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (Löschbezirk 1) Stadtmitte. Wenn's keiner macht, dann machen eben sie es

 Meister im Organisieren: Thomas Theobald (links) und Richard Plein. Foto: Thomas Seeber

Meister im Organisieren: Thomas Theobald (links) und Richard Plein. Foto: Thomas Seeber

Sulzbach. Dass sie keine "Event"-Agentur betreiben, versteht sich von selbst. Doch wenn es darum geht, ein bisschen nachzuhelfen, damit Sulzbach zum attraktiven Pflaster wird, dann sind sie zur Stelle, ohne Frage: die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (Löschbezirk 1) Stadtmitte. Wenn's keiner macht, dann machen eben sie es. Löschbezirksführer Thomas Theobald und Wehr-Pressesprecher Richard Plein waren diese Woche zu Gast in der SZ-Redaktion, um mal darzulegen, wie man den Weihnachtsmarkt am 10. November (14 bis 22 Uhr) auf dem Ravanusaplatz am besten stemmt. Ums vorweg zu sagen: mit Effizienz, Routine und ohne Geschwätz. Bereits am Freitag hatten Theobald und Plein zur ersten Besprechung eingeladen für diejenigen, die am Weihnachtsmarkt was losmachen wollen: Vereine, Parteien, Vertreter der Kirchengemeinden und andere, die kein Gewerbe betreiben. Im Feuerwehrgerätehaus wurde die Marschroute festgelegt."20 bis 25 Stände", sagt Richard Plein, "dürfen die Besucher wohl erwarten". Wobei kein Weg daran vorbeiführt, dass sie allesamt dem Anlass entsprechend geschmückt sein werden. Da gibt's überhaupt kein Pardon. Nur so ein armseliges Stand-Dingens aufbauen und verkaufen, das geht nicht, machte Thomas Theobald bei der Besprechung mit den Interessenten deutlich. Deutlich wurde ebenfalls, dass die Feuerwehr als Veranstalter großen Wert auf familienfreundliche Preise legt. Und dass alkoholische Getränke teurer sein müssen als nichtalkoholische - schon wegen der Kinder.

Zugute kommt allen, dass keine Standgebühren erhoben werden. Das ist außergewöhnlich, ebenso wie die Tatsache, dass auch Strom und Wasser dank der Stadtwerke gratis sind. Und die Wehrleute, die sich mit technischen Dingen bestens auskennen, helfen allen, so gut es geht. Lediglich 5 Euro muss jeder Standbetreiber zahlen, damit die Nikolaus-Tüten für die Kinder mit Süßigkeiten gefüllt werden können. Eine wunderbare Sache am Rande: Gisela Böhm, die in der Innenstadt eine kleine Änderungsschneiderei betreibt, näht dem Nikolaus ein neues Gewand. Er soll aussehen wie aus dem Ei gepellt. Und so wird diesmal der Nikolaus mit einer Pferdekutsche vorfahren (Richard Plein: "Kutsch und Päär sinn geklärt") und Glanz in viele Kinderaugen zaubern. Zwei Parteien haben diesen Part gesponsort, wobei seitens der Feuerwehr glaubhaft versichert wird, dass die Rösser parteilos sind. Doch Spaß beiseite, denn es geht bei einem solch großen Fest wie dem Weihnachtsmarkt auch um die strikte Einhaltung von Hygiene-Vorschriften. So darf, um nur ein Detail zu nennen, niemand für die benötigte Wasserzufuhr an den Ständen einfach den Gartenschlauch aus dem Keller holen. Erforderlich ist ein sogenannter Lebensmittelschlauch, der desinfiziert ist. Richard Plein und Thomas Theobald vergessen auch nicht zu erwähnen, dass man sich auf die Jugendlichen in ihren Reihen absolut verlassen kann. "Sie sind mit Eifer dabei, wenn es etwas zu helfen gibt", sagen die beiden Wehrmänner. Und deshalb kriegen sie am Tag der Veranstaltung schon mal ein schönes Frühstück, bevor sie um 7 Uhr den Aufbau auf dem Ravanusaplatz tatkräftig begleiten.

So also hat die Wehr alles im Griff. Nur der Schnee, den man zu einer solchen Gelegenheit herbeisehnt, der ist Sache einer höheren Macht.

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