Saarbrücken. Auch in diesem Semester bietet die Universität des Saarlandes öffentliche Ringvorlesungen an. In der kommenden Woche erfahren die Zuhörer etwas über Alfred Hitchcocks Filme im Spiegel zeitgenössischer Videoinstallationen. Ursula Frohne spricht am Montag, 30. Januar, um 19 Uhr, über "Hitchcock und die Künste" im Rathausfestsaal. Seit den 1990er Jahren werden berühmte Filme im Kontext von zeitgenössischen Kunstinstallationen re-inszeniert, indem sie auf große Leinwände projiziert werden und dabei nicht einfach gezeigt, sondern sozusagen dem Ausstellungskontext angepasst werden. Das geschieht beispielsweise, indem die Filme entweder fast "stillgestellt" (Douglas Gordon streckte so Hitchcocks "Psycho" auf 24 Stunden) oder aber Ausschnitte daraus zu Endlosschleifen ummontiert werden. Besonders gerne werden dafür Hitchcock-Filme verwendet, weil der Künstler davon ausgehen kann, dass das Publikum sie kennt. Diese Art der Verfremdung vergleicht Ursula Frohne metaphorisch mit der Anamorphose, einem optischen Effekt, mit dem besonders gerne im Barock gespielt wurde.