Nur 37 Prozent der Fälle werden geschlichtet Wenn Nachbarn im Saarland nicht mehr miteinander reden

Blieskastel · Schlichten statt richten – vor allem bei Gartenstreitigkeiten suchen Schiedsleute zusammen mit den Kontrahenten nach einer Lösung. Wie kann das gelingen?

 Die Schiedsleute Christine Bachmann, Joachim Wollschläger, Rolf Mathieu, Bürgermeister Bernd Hertzler, Richter Joachim Klesen und Hauptamtsleiter Jens Welsch im August 2020 im großen Sitzungssaal des Blieskasteler Rathauses (v.r.n.l.).

Die Schiedsleute Christine Bachmann, Joachim Wollschläger, Rolf Mathieu, Bürgermeister Bernd Hertzler, Richter Joachim Klesen und Hauptamtsleiter Jens Welsch im August 2020 im großen Sitzungssaal des Blieskasteler Rathauses (v.r.n.l.).

Foto: Uwe Brengel

 „Mit meinem Nachbarn kann man nicht vernünftig reden.“ Ein Satz, den Christine Bachmann so oder ähnlich immer wieder hört. Bachmann ist ehrenamtliche Schiedsfrau in Blieskastel. Bei ihr melden sich Menschen aus einem der 15 Stadtteile, die sich oft schon lange mit dem Nachbarn streiten. Weil Äste vom Baum nebenan auf ihr Grundstück ragen. Weil Büsche an der Grundstücksgrenze immer höher wachsen und die Aussicht beeinträchtigen. Weil die Einfahrt immer wieder zugeparkt ist. Sie wollen, dass das endlich aufhört und stellen bei der Schiedsfrau einen Antrag auf Eröffnung eines Schiedsverfahrens. Der Antragsteller muss dafür mit Kosten von rund 40 Euro rechnen.