Wenn Holz nicht gleich Holz ist

Bous. Jürgen Reitz aus Bous ärgert sich über den Entsorgungsverband Saar (EVS). Als Leser-Reporter hat er sich an die SZ gewandt und bemängelt eine "ungerechte" Gebührenerhebung am EVS-Wertstoffhof in Schwalbach. Dort habe er kürzlich "einige Bretter Holz" als Sperrmüll abgeliefert. In der Annahme, die Abgabe sei kostenfrei

Bous. Jürgen Reitz aus Bous ärgert sich über den Entsorgungsverband Saar (EVS). Als Leser-Reporter hat er sich an die SZ gewandt und bemängelt eine "ungerechte" Gebührenerhebung am EVS-Wertstoffhof in Schwalbach. Dort habe er kürzlich "einige Bretter Holz" als Sperrmüll abgeliefert. In der Annahme, die Abgabe sei kostenfrei. Denn: "Es waren maximal 0,5 Raummeter und laut EVS ist die Anlieferung von Sperrmüll bis zu zwei Raummetern gebührenfrei." Dass ihm die "unbehandelten, nicht lackierten" Holzbretter schließlich trotzdem eine Rechnung von fünf Euro eingebracht haben, mag Reitz nicht einsehen: "Es geht nicht ums Geld, sondern ums Prinzip. Wenn der EVS seine Gebührenordnung geändert hat, müsste er das kommunizieren. Wenn er sie nicht geändert hat, warum ist dann für weniger Holz eine Gebühr zu bezahlen?" Tatsächlich sei die Anlieferung von Sperrmüll am Wertstoffhof bis zu zwei Raummetern - also Kubikmetern - kostenfrei, erklärt der EVS auf SZ-Nachfrage. Aber, so Pressesprecherin Marianne Lehmann, das gelte nur für Sperrmüll. Darunter fallen "ausgediente Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände wie Möbel, die zu groß und zu sperrig sind, um in die Abfalltonne zu passen." Das Holz, das Jürgen Reitz abgeliefert hat, gehöre nicht dazu. Denn, so Lehmann: "Es handelt sich bei den Brettern um Bauholz, dessen Annahme auf den Wertstoff-Zentren generell kostenpflichtig ist." Der Wertstoffhof in Schwalbach habe die Gebühr von fünf Euro "absolut korrekt" in Rechnung gestellt. Schon immer müsse man für abgegebenes Bauholz zahlen, wegen der höheren Weiterverarbeitungs- und Entsorgungskosten für den EVS. Eine Neuerung in Sachen Sperrmüll hat es beim EVS im Zuge des neuen Abfall-Gebührensystems aber doch gegeben.Sie bezieht sich auf die Sperrmüll-Abfuhr zu Hause. Marianne Lehmann: "Wer keine Möglichkeit hat, seinen Sperrmüll in einem Wertstoff-Zentrum abzuliefern, kann 0,5 bis vier Kubikmeter im Rahmen eines individuellen Sperrmülltermins entsorgen. Die Abholung erfolgt seit 1.1.2011 ausnahmslos auf Abruf." Das habe man auch "auf Wunsch zahlreicher Kommunen" eingerichtet, um eine "Vermüllung des Straßenbildes künftig zu vermeiden".

Die Gebühr für die Abholung betrage 15 Euro, abgeholt werde aber auch kein Bauholz, sondern nur "klassischer Sperrmüll". Bauholz nehmen die EVS-Wertstoffhöfe an - aber gegen Gebühr.

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