Wenn Hilfe zur Lebensaufgabe wird

Homburg. Mehr als ein halbes Jahrhundert verbinden Heinz Rudolf Mallmann und das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Schon als Zehnjähriger folgte er dem Vorbild seines Vaters und trat dem DRK bei. Zunächst im Jugendrotkreuz und später im Ortsverein Kirrberg, einem Stadtteil Homburgs, investierte Mallmann einen Großteil seiner Freizeit in die Arbeit beim DRK

 Heinz Rudolf Mallmann aus Kirrberg geht heute in den Ruhestand. Foto: bub

Heinz Rudolf Mallmann aus Kirrberg geht heute in den Ruhestand. Foto: bub

Homburg. Mehr als ein halbes Jahrhundert verbinden Heinz Rudolf Mallmann und das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Schon als Zehnjähriger folgte er dem Vorbild seines Vaters und trat dem DRK bei. Zunächst im Jugendrotkreuz und später im Ortsverein Kirrberg, einem Stadtteil Homburgs, investierte Mallmann einen Großteil seiner Freizeit in die Arbeit beim DRK. Für sein Engagement erhielt er bereits 2009 das Ehrenzeichen, die höchste Auszeichnung, die das DRK vergibt. Beim Jugendrotkreuz bekam er auch einen Spitznamen, der ihn bis heute begleitet. Bei einem Wettbewerb in den Niederlanden bot Mallmann an, er werde auf immer Stixi heißen, wenn sein Team am nächsten Tag eine gute Platzierung erreichen würde. Am Ende standen sie auf dem Treppchen und noch heute kennen viele DRK-Mitglieder ihn nur unter seinem Spitznamen.

"Das Schönste ist es eigentlich immer gewesen, Menschen zu helfen", sagt er heute. Das habe ihn auch über all die Jahre angetrieben. Eine Reihe von Einsätzen sind dem 63-Jährigen in Erinnerung geblieben. In den siebziger Jahren hat er bei einem Hausbrand in Homburg mehreren Menschen das Leben gerettet. Nach dem Mauerfall 1989 kümmerte sich Mallmann zusammen mit etwa 80 anderen Helfern um Übersiedler, die über ein Jahr in einer Turnhalle im Homburger Stadtteil Erbach untergebracht waren. 1991 brachte er in 17 Lkws Hilfsgüter in die Ukraine. "Uns war es wichtig, zu sehen, dass unsere Hilfe auch ankommt", erklärt er im Gespräch mit der SZ in seinem Wohnzimmer, wo ein kleiner Spielzeugrettungswagen im Schrank steht.

Bei den Mallmanns ist es beinahe eine Familientradition, sich beim DRK zu engagieren. Bereits sein Vater hatte 1954 den Ortsverein in Kirrberg gegründet und auch seine Frau Gertrud und seine Kinder Tobias und Nicole sind Mitglieder des DRK.

Seine zweite große Leidenschaft ist die Tanzmusik. Über 30 Jahre spielte er mit seiner Band "The Sonnys" auf Tanzveranstaltungen.

Heinz Mallmann machte 1993 sein Hobby zum Beruf und wurde hauptamtlicher Rettungsassistent in der DRK-Rettungswache Homburg. Dort war er vor allem für die Ausbildung von Rettungssanitätern zuständig.

Etwa zehn Mal sei er am Tag ausgerückt, ehe er am 17. Februar seinen letzten Arbeitstag hatte. "Manchmal gehen einem die Einsätze schon nach, auch wenn man mit den Jahren lernt, damit umzugehen", sagt er und meint damit vor allem die Einsätze, bei denen Kinder seine Patienten waren. Auf die Frage, ob seine Arbeit ihm fehlen werde, schüttelt er den Kopf. "Nein, aber nur, weil ich auch weiter beim DRK aktiv bleibe und mich vor allem um die Ausbildung kümmern will."

In den vergangenen 50 Jahren habe sich viel beim DRK verändert, weniger junge Menschen wollten sich einbringen und alles sei sehr viel professioneller geworden. Für die Zukunft des DRK wünscht er sich, dass sich mehr Jugendliche engagieren.

Heute wird Heinz Rudolf Mallmann vom DRK Homburg um 19 Uhr im DRK-Kompetenzzentrum in Erbach in den Ruhestand verabschiedet.

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