Wenn Hilfe verlangt wird, sind sie zur Stelle Vorbildlich im Einsatz - ob für die Menschen oder die Natur

Es war am Freitag die zwölfte Auflage der Auszeichnung "Stille Stars im Ehrenamt", zu der Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich ins Fellenbergschloss geladen hatte (die SZ berichtete) - ein Dankeschön Dank an die "Säulen der Gesellschaft"

Es war am Freitag die zwölfte Auflage der Auszeichnung "Stille Stars im Ehrenamt", zu der Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich ins Fellenbergschloss geladen hatte (die SZ berichtete) - ein Dankeschön Dank an die "Säulen der Gesellschaft"."Diese Veranstaltung, die sich fest im Kalender des Landkreises Merzig-Wadern etabliert hat, ist nicht nur eine Hommage an die Preisträger, sonder auch eine Verbeugung an alle ehrenamtlich Tätigen", unterstrich die Landrätin.

Keine leichte Wahl

Denn ohne Ehrenamt sei unsere Gesellschaft kaum noch vorstellbar. Schlegel-Friedrich erinnerte stellvertretend für alle an die unzähligen Feuerwehrleute oder die vielen Retter, die in anderen Hilfsorganisationen organisiert sind. Es sei auch in diesem Jahr der Kommission nicht leicht gefallen, aus den vielen Vorschlägen die Preisträger auszuwählen, gestand die Landrätin.

Städte, Gemeinden, Vereine und sonstige Organisationen, aber auch Einzelpersonen hatten ihre Vorschläge bei der Ehrenamtsbörse des Landkreises einreichen können. "Dabei konnten sowohl Personengruppen, Initiativen, aber auch Einzelpersonen vorgeschlagen werden", erläuterte Schlegel-Friedrich.

Traditionell wird der Ehrenamtspreis in den fünf Sparten Soziales, Kultur, Sport, Natur- und Umweltschutz sowie besondere Initiativen vergeben. Alle Vorschläge waren zuvor dem Kreisausschuss und dem Kreistag zur Zustimmung vorgelegt worden.

Der diesjährigen Auswahl stimmten beide Gremien einstimmig zu. "Als Preisträger im Bereich Kultur wurde Günther Meyer, der jahrzehntelange Dirigent der Sängervereinigung Mettlach, gewählt", erläuterte die Landrätin. Aus persönlichen Gründen habe dieser jedoch die Entgegennahme des Preises abgesagt. "Der Preis wird ihm zu einem späteren Zeitpunkt übergeben", so Schlegel-Friedrich. Für den musikalischen Rahmen sorgte einer der Preisträger selbst, nämlich der Projektchor des Vereins "Ein Licht für Afrika".

Unter Leitung von Daniel Barth verzauberten die Sänger mit ihren afrikanischen Melodien das Publikum im Handumdrehen. Und abermals verbreiteten die Sänger und Sängerinnen Gänsehaut-Feeling. Merzig- Wadern. Seit 1969 ist Hermann Mathey mit Leib und Seele Malteser. Er steht stellvertretend für die 114 Helfer in Katastrophenschutz und die 168 Helfer im Sanitätsdienst des Landkreises Merzig-Wadern. Sie bewähren sich bei der Sicherung von Veranstaltungen, vom Martinsumzug bis zum Sportereignis, sichern in Notfällen die Versorgung der Bevölkerung. 109 Helfer haben sich dabei in ihrer Freizeit als Einsatzsanitäter, Rettungshelfer und Rettungssanitäter qualifiziert.

Ein Herz für die Jugend

So wurden auch Führungskräfte ausgebildet, wie Hermann Mathey. Er engagiert sich besonders in der Jugendarbeit. In Jahr 2000 erhielt er die Ernennung zum Kreisbeauftragten der Malteser im Landkreis. 2003 wurde er zum Jugendreferenten ernannt. Bereits seit 1980 ist Mathey in leitender Funktion bei den Bundesjugendlagern in verschiedenen Diözesen in Deutschland tätig. Er arbeite mit bei den Katholikentagen und beim Weltjugendtag in Köln.

Vorgeschlagen wurde Hermann Mathey von Bernd Seiwert.

Siegbert Müller aus Saarhölzbach spielt seit 1950 Tischtennis und gehört heute der Seniorenmannschaft an. Er hat durch seine jahrzehntelangen Aktivitäten den Sportbereich Tischtennis geprägt. Von 1962 bis 1972 war er Sportwart für die Tischtennis- und Prellballabteilung zuständig. Im Jahr 1972 gründete er mit ein paar Sportfreunden den Tischtennisverein TTF Saarhölzbach und wurde dessen Vorsitzender.

Er hat sich seit langem der Jugendarbeit verschrieben. So wurde er Ende der 1960. Jahre Klassenleiter für die Jugendmannschaften im Kreis. 1971 wurde er Klassenleiter der aktiven Herrenmannschaften im Kreis Westsaar. Ab 1988 war er dort Kreisseniorenwart.

Zuständig für Spielverlauf

Bis Mai diesen Jahres war er 23 Jahre lang Landesseniorenwart im STTB und damit verantwortlich für den kompletten Spielverlauf von Pokal- und Punktespielen bei den Senioren im Saarland. Ehrenamtlich war Müller im STTB-Präsidium, im Sportbeirat und im Sportausschuss aktiv. Er ist Träger der goldenen Ehrennadel des STTB und wurde 2006 von der heutigen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer mit der Sportplakette des Saarlandes geehrt.

Vorgeschlagen wurde Siegbert Müller von Andreas Schlender, Vorsitzender der Tischtennisfreunde Merzig.

Als Naturschützerin hat sich Hilde Lambert einen herausragenden Namen gemacht. Die Honzratherin zeichnet sich durch ihre große Naturliebe aus. In Erbringen ist sie seit vielen Jahren Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins, wo sie viele Termine mangels Auto mit ihrem Fahrrad wahrnimmt. Seit 1966, dem Jahr der Vereinsgründung, ist sie im Naturschutzverein Honzrath tätig. 1970 wurde sie dort in den Vorstand gewählt, dem sie bis heute angehört.

Ihr Metier: der Amphibienschutz

Bei jedem Einsatz des Vereins, ob Pflanzaktionen, Säuberungsmaßnahmen, Neuanlagen von Biotopen oder Amphibienschutzmaßnahmen steht Hilde Lambert "ihren Mann". Auch bei den winterlichen Wildtierfütterungen ist sie dabei.

Sie bereitet Fahrten, Wanderungen und Veranstaltungen vor und führt sie durch. Sie hält Vorträge und sorgt für Geselligkeit unter den Vereinsmitgliedern. Mit ihrer großen Erfahrung trägt sie oft zur Klärung von Problemen und Diskussionen im Verein bei und gilt deshalb als "gute Seele".

Auch in der von ihr betreuten Seniorengruppe und im Gesangverein steht für sie die Geselligkeit und das Gemeinsame an erster Stelle. Hilde Lambert wurde vorgeschlagen von Stefan Gratz, Vorsitzender des Naturschutzvereins Honzrath.

Ein Licht für Afrika ist der weit über die Grenzen der Region bekannte Name des Vereins, der seinen Ursprung an der Christian-Kretzschmar-Schule Merzig fand. Die Initiative, ein Schulprojekt zu gründen, ging vom heutigen Vorsitzenden des Vereins, Christoph Goergen, aus. Ziel war es, Schüler auf die vielen Probleme in Afrika hinzuweisen und Impulse zu geben, die eigene Lebensweise und den Lebensstandard kritisch zu reflektieren.

Mit den Erlösen aus Konzerten des Projektchors und anderen Aktionen werden Dörfer in der Heimat der mosambikanischen Künstlerin Joaquina Sequice, die schon sei zehn Jahren im Saarland lebt, unterstützt.

Dabei legt der Verein großen Wert darauf, dass die Bevölkerung an der Umsetzung beteiligt ist. Die erste Hilfe kam im Jahr 2008 dem Heimatdorf der Künstlerin, Picoco, zugute. Mit dem Erlös eines Benefizkonzertes wurde der Aufbau des neu errichteten Dorfes vorangetrieben.

Mittlerweile sind dort eine Schule, eine Krankenstation und viele Steinhäuser neu errichtet worden, die zusätzlich mit speziellen Fonds unterstützt wurden. In einem großen Übersee-Transfer gingen von Merzig aus zahlreiche Güter, darunter eine Zahnarztpraxis, eine Schuleinrichtung und viele Fahrräder in das Land in Südost-Afrika.

Schule 2010 fertiggestellt

13 Helfer, allesamt Mitglieder des Projektchors und der CKS Merzig reisten ins afrikanische Gigobanine, um dort mit den Einwohnern eine Schule zu errichten, die Ende 2010 fertiggestellt wurde.

Wegen Verhinderung des Vereinsvorsitzenden aus familiären Gründen nahm die stellvertretende Vorsitzende, Sabine Mathey, den Preis entgegen. Vorgeschlagen wurde "Ein Licht für Afrika" von Dr. Rainer Balle. owa

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