Wenn Gesang auf Schauspiel trifft

Höchen. Stimmgewaltig und mit schauspielerischem Niveau hatte der Männergesangverein Höchen kürzlich zu einer abwechslungsreichen "Kutschfahrt durch die heimatliche Bergnatur" geladen. Der Männerchor lieferte in der Glanhalle einen zweieinhalbstündigen Hör- und Sehgenuss vom Feinsten ab, hieß es in einer Rückschau des Vereins

 Als Musiktheater und Kutschfahrt mit "Moderatoren" und längeren Textpassagen inszenierte der Männergesangverein Höchen sein jährliches Herbstkonzert. Foto: MGV Höchen

Als Musiktheater und Kutschfahrt mit "Moderatoren" und längeren Textpassagen inszenierte der Männergesangverein Höchen sein jährliches Herbstkonzert. Foto: MGV Höchen

Höchen. Stimmgewaltig und mit schauspielerischem Niveau hatte der Männergesangverein Höchen kürzlich zu einer abwechslungsreichen "Kutschfahrt durch die heimatliche Bergnatur" geladen. Der Männerchor lieferte in der Glanhalle einen zweieinhalbstündigen Hör- und Sehgenuss vom Feinsten ab, hieß es in einer Rückschau des Vereins. Unterstützt wurde der Chor durch das Mandolinenorchester Bliesen, das ebenso wie das Publikum "mit in der Kutsche saß" und in die Handlung eingebunden war. Anders als gewohnt wagte der Chor ein neues Programm, das als Musiktheater inszeniert wurde.Mit dieser außergewöhnlichen Aufführung gelang es dem Traditionschor, sich noch fester im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Chorleiter Matthias Brill hatte die musikalische Gesamtleitung. Er und sein Orchesterkollege, Michael Anton, konnten auf ein breites Repertoire zurückgreifen. Begleitet am Klavier wurde der Chor von Kai Michael Martin, auf dessen Können der Chor in der Vergangenheit schon des Öfteren zurückgreifen konnte.

"Dass das heutige Ereignis noch lange Dorfgespräch bleiben wird, haben wir Rainer Martin zu verdanken", so der Vorsitzende Heiner Scherer am Ende der Veranstaltung. Offenbar erkannte Martin frühzeitig, dass unter den 30 aktiven Sängern nicht nur wahre "Goldkelchen" agieren, sondern auch "schauspielerische Talente" schlummern. Die Tour führte die Reisegesellschaft auch in die Geschichte der vor 750 Jahren erstmals erwähnten Gemeinde Höchen. Das Herbstkonzert war die Abschlussveranstaltung der Jubiläumsfeierlichkeiten in diesem Jahr und ein Geschenk des MGV an seine Gemeinde.

Die "beiden Kutscher" (Tim Lukas Sorg und Patrik Wagner) hatten als "Moderatoren" die meisten und längsten Textpassagen vorzutragen. Sie lenkten das Pferdegespann mit Humor und Können vom Höcherturm über die Barockstraße zur Gustavsburg nach Jägersburg, vorbei an der ehemaligen Grenze zwischen Pfalz und Saarland zur Altstadt von Waldmohr, quälten den Zweispänner den Höcherberg hinauf durch Waldziegelhütte zum Bauernmarkt nach Breitenbach und zurück über Lautenbach zur Grube Nordfeld. Nach einem Besuch bei der Höcher Feuerwehr fand die Fahrt am Höcherturm ihren Abschluss. Weitere Höhepunkte waren "Kurfürst Friedrich" (Adolph Buhles) an der Gustavsburg, der sein Malheur auf dem Burgfest beichtete und der "gealterte Winnetou" (Karl-Heinz Boßlet), der in Dunzweiler ergaunerte Grundstücke seines verstorbenen Blutsbruders Old Shatterhand an Höcher Bleichgesichter verschachern will. Der "Höcher Förster" (Heiner Scherer) konnte endlich einen lange gesuchten "Münchwieser Wilddieb" (Dieter Schwarz) dingfest machen. Weitere Figuren wurden verkörpert von Michael Boßlet, Peter Bamberger, Kai Michael Martin, Harald Fleck, Sebastian Walter, Reiner Jung, Maron Helwig und Volker Stein.

Die gekonnte Inszenierung von Schauspiel, Chorgesang und Musik belohnte das Publikum am Ende mit stehenden Ovationen. red

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