Wenn Fernwärme Telefondrähte zum Glühen bringt

Gesegnet sei das Telefon, egal ob Festnetzanschluss oder "Handy". Im Lauf der Woche durften wir wieder einmal erleben, wie dieses klassische Kommunikationsmittel die Streitkultur im Allgemeinen und damit die Demokratie im Besonderen - vor allem aber den Saarbrücker Fernwärmestreit - beflügelte

Gesegnet sei das Telefon, egal ob Festnetzanschluss oder "Handy". Im Lauf der Woche durften wir wieder einmal erleben, wie dieses klassische Kommunikationsmittel die Streitkultur im Allgemeinen und damit die Demokratie im Besonderen - vor allem aber den Saarbrücker Fernwärmestreit - beflügelte. Blick zurück: Seit Monaten weigert sich die Interessengemeinschaft Eschberger Fernwärmekunden (IEF), ihre Fernwärme-Rechnungen für die Heizperiode 2008/09 zu bezahlen, kritisiert die alten Fernwärme-Lieferverträge und beschwert sich vehement darüber, dass ihr Fernwärme-Lieferant, die Energie SaarLorLux (ESLL), über die Kundenzentrumsnummer - (0681) 587 47 77 - nur äußerst schwer zu erreichen ist. Um das alles wieder aufs rechte Gleis zu heben, verschickte ESLL Ende letzter Woche neue Fernwärme-Verträge. Vergangenen Samstag steckten sie in den Briefkästen der Kunden - auch bei den Fernwärme-Rebellen von der IEF. Und weil die Rebellen extrem misstrauisch sind, telefonierten sie sich ab Montag eifrig zusammen und beratschlagten, ob sie den neuen Vertrag unterschreiben. Ergebnis: Die IEF lässt den Vertrag nun von der Verbraucherzentrale prüfen und teilte das am Mittwoch der SZ mit. Am Donnerstag stand alles in der Zeitung, natürlich auch, was ESLL dazu sagte, inklusive der Telefonnummer einer neuen Hotline (heißer Draht) von ESLL, die allein für Fragen und Beschwerden zur Fernwärme geschaltet ist - (0681) 587 48 00. Doch schon Stunden später, am Donnerstagabend, appellierte ESLL, die Bürger sollten sich nicht mehr telefonisch, sondern lieber per E-Mail, Fax oder Brief an ESLL wenden. Denn im Kundenzentrum seien mehrere Berater krank. Das stand so auch am Freitag in der SZ. Und gleich meldeten sich Rebellen mit der Vermutung, die neue Hotline sei einfach nur zusammengebrochen, weil so viele "begeisterte Fernwärme-Kunden" anriefen.Egal, welche Erklärung nun den Kern der Sache trifft, eines steht fest: Zur Fernwärme gibt's in Saarbrücken noch mächtig Kommunikationsbedarf.

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