Wenn ein Traum wahr wird . . .

Marpingen. Im Handballer-Leben einer Oberliga-Spielerin kommt es eher selten vor, einmal in einem Pflichtspiel gegen eine Bundesligamannschaft ran zu dürfen

 Muskelspiele vor dem Pokal-Knaller: Die Spielerinnen der DJK Marpingen und Trainer Manfred Wegmann freuen sich auf das Pokalspiel gegen Bundesligist Koblenz/Weibern. Foto: Bonenberger & Klos

Muskelspiele vor dem Pokal-Knaller: Die Spielerinnen der DJK Marpingen und Trainer Manfred Wegmann freuen sich auf das Pokalspiel gegen Bundesligist Koblenz/Weibern. Foto: Bonenberger & Klos

Marpingen. Im Handballer-Leben einer Oberliga-Spielerin kommt es eher selten vor, einmal in einem Pflichtspiel gegen eine Bundesligamannschaft ran zu dürfen. Nach dem 34:24-Erfolg bei der HSG Hüllhorst in der ersten Runde um den Pokal des deutschen Handballbundes (DHB), wissen die Moskitos aber, dass für sie der sportliche Traum zur Realität geworden ist: An diesem Samstag um 20 Uhr treffen die Handballerinnen der DJK Marpingen in der zweiten Pokal-Runde auf den Tabellen-Achten der Bundesliga, die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern. "Eine sehr attraktive Mannschaft, die einen schnellen und für einen Bundesliga-Aufsteiger technisch richtig guten Handball spielt", schwärmt DJK-Trainer Manfred Wegmann, nachdem er zuletzt als Spion unterwegs war. Die von Ildikó Barna trainierten Vulkan-Ladies hat er beim 29:28-Auswärtserfolg bei den Trierer Miezen unter die Lupe genommen. "Als Viertligist bist du gegen eine so toll besetzte Bundesliga-Truppe eigentlich chancenlos. Mit einem Weiterkommen rechne ich nicht", sagt er. Seine Taktik? Wegmann grinst: "Solange wir den Ball haben, können sie kein Tor werfen." Der Trainer hofft, dass seine Spielerinnen einfach locker aufspielen und sich auf dem Feld etwas zutrauen.Locker und happy zeigen sich die Moskitos beim SZ-Trainingsbesuch am Mittwochabend. Spielmacherin Steffi Schreier steht die Vorfreude auf das Spiel ins Gesicht geschrieben. "Ich habe noch nie gegen einen Bundesligisten gespielt", fiebert die 21-Jährige dem außergewöhnlichen Erlebnis entgegen. Druck verspürt sie nicht. "Wir können befreit aufs Feld gehen, wollen aber auch nicht abgeschossen werden", sagt sie. Dazu will auch Torhüterin Carina Kockler ihren Teil beitragen. Bei ihrer Schwester Jessica, die bei der Heimniederlage der Trierer Miezen gegen die Vulkan-Ladies im Kasten stand, hat sie sich ein paar Tipps eingeholt. "Ich werde mir einige Wurfbilder der Weiberner Spielerinnen einprägen", sagt Carina Kockler und fügt selbstbewusst an. "Als Torfrau kannst du in so einem Spiel nur gut aussehen."

Als Highlight ordnet Rückraumspielerin Katharina Leib die Pokalpartie ein. "Gegen einen Bundesligisten spielt man ja nicht jeden Tag", sagt sie. Für sie ist es auch eine Reise in die Vergangenheit: Vom SC Riesa vor fünf Jahren nach Marpingen gewechselt, machte "Katha" in der 2. Bundesliga ihr allererstes Spiel in Weibern. Es setzte eine 28:48-Klatsche, und die DJK stieg am Saisonende mit nur einem Zähler wieder ab. Vom damaligen Kader stehen neben Leib noch Britta Buchholz, Christine Lezaud, Yvonne Detzler und Nadine Klein im aktuellen Oberligateam der Moskitos.. "Gegen die Vulkan-Ladies wollen wir Spaß auf dem Feld haben", gibt Linksaußen Nadine Klein als Ziel aus.

Rein aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten wünscht sich Trainer Wegmann den Besuch von über 300 Zuschauern. "Durch die Einnahmenteilung sind uns beim Spiel in Hüllhorst nicht unerhebliche Kosten entstanden, die wir mit dem Einnahmen nun etwas decken können", erklärt er. Mit der Pokalpartie könne der Verein zudem Eigenwerbung betreiben. "Wir vereinen ja Leistungshandball und erfolgreichen Jugendhandball in der gesamten Breite. Ich denke, das kann sich durchaus sehen lassen." Für ihn stellt das Handballfest besonders für die Jugendabteilung einen nicht alltäglichen Anschauungsunterricht dar. "Eine sehr attraktive Mannschaft, die einen schnellen und technisch richtig guten Handball spielt."

Moskitos-Trainer Manfred Wegmann über den Gegner

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