Wenn ein Bild entsteht, ist Gelassenheit Trumpf

Püttlingen · Conny Altmeyer experimentiert gerne wenn sie malt. Das zeigt sich auch in der Ausstellung der Kunsttherapeutin "Farben-Träume" im Bistro des Püttlinger Kulturbahnhofs.

 „Traumstadt“ heißt eines der Bilder der Püttlinger Künstlerin Conny Altmeyer. Foto: Altmeyer

„Traumstadt“ heißt eines der Bilder der Püttlinger Künstlerin Conny Altmeyer. Foto: Altmeyer

Foto: Altmeyer

Die Ausstellung "Farben-Träume" im Bistro des Püttlinger Kulturbahnhofs kann man gelassen angehen. Die 23 Acrylbilder der 55-jährigen Erzieherin und Kunsttherapeutin Conny Altmeyer werden bis Mitte Oktober bleiben. Gelassenheit ist ein wesentlicher Aspekt für die Malerin. Sie wolle durch Malen zur Leichtigkeit des Lebens finden, sagt sie, und diese Leichtigkeit wolle sie in den Bildern ausdrücken.

Conny Altmeyer kommt von der Kunsttherapie. Bei einer Reha im Taunus lernte sie die Kunsttherapie kennen. Sie war so angetan, dass sie selbst eine Ausbildung absolvierte und heute Workshops und Einzeltermine in ihrem Atelier in der Albert-Schweitzer-Straße und auch im Püttlinger Kloster anbietet.

Der Unterschied zu Arbeiten, die während einer Therapiesitzung entstehen, und Bildern mit künstlerischen Anspruch liegt, so Conny Altmeyer, in der Funktion, der Zielsetzung. Therapiebilder seien Selbstausdruck und Gesprächsgrundlage. Im Gegensatz zur Kunst würden sie keinen ästhetischen Ansprüchen und Kriterien unterliegen, und vor allem: sie müssten nicht fertig sein. Das Bild als Kunstwerk sei dagegen ein abgeschlossener Kosmos.

Bei Conny Altmeyers künstlerischer Arbeit überwiegt der kreative Aspekt. Sie experimentiert mit Materialien, mischt Farben und Strukturpasten mit Netzen, Pappe, Servietten. Sie formt die Farbe mit Schwamm und Spachtel. Altmeyer stellt keine Regeln für sich auf, arbeitet nicht in Serien. Erst im Nachhinein stellt sie fest, dass sie anfangs mehr zu Rot und Orangetönen tendierte und jetzt eher eine Blauphase hat. Erich Keller führte in die Ausstellung ein. Er sprach nicht als Museumsexperte, sondern aus der Sicht des Nachbarn, der seiner Nachbarin bei der Arbeit im Atelier zugeschaut hat und beim "Suchen, Probieren, Verwerfen, Billigen, Annehmen und zu Ende bringen" dabei war.

,,Farben-Träume" bis 18. Oktober im Bistro des Püttlinger Kulturbahnhofs. Geöffnet von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 24 Uhr (samstags nur abends).

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