Wenn die Wutz den Weinberg plündert

Neustadt/Weinstraße. Die Winzer in der Pfalz sind teils massiv von Wildschäden in rheinland-pfälzischen Weinbergen betroffen. Schäden von 30 bis 50 Prozent eines einzelnen Weinberges seien nicht außergewöhnlich, erklärte Gerd Götz von der Weinbauberatung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum in Neustadt auf dpa-Anfrage

 Wildschweine sind das Hauptproblem der Winzer. Foto: Oliver Dietze

Wildschweine sind das Hauptproblem der Winzer. Foto: Oliver Dietze

Neustadt/Weinstraße. Die Winzer in der Pfalz sind teils massiv von Wildschäden in rheinland-pfälzischen Weinbergen betroffen. Schäden von 30 bis 50 Prozent eines einzelnen Weinberges seien nicht außergewöhnlich, erklärte Gerd Götz von der Weinbauberatung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum in Neustadt auf dpa-Anfrage. "Die Pfalz hat dieses Jahr mehr Wildschäden als sonst zu verzeichnen." Konkrete Zahlen über das Ausmaß lägen aber nicht vor, da nur größere Schäden publik würden. Auch in anderen Weinbauregionen berichten Winzer über teils verwüstete Weinberge und geplünderte Reben.Besonders gefährdet seien Spätlesen oder gar Trauben für Eiswein. Hier ist ein Schutz nach den Worten von Götz obligatorisch, da die Trauben besonders lange hängen. Hauptproblem seien die Wildschweine. Bereits frühreife Bukettsorten wie Ortega und Siegerrebe seien gefährdet gewesen. "Aber auch Traminer und Muskateller sowie die rote Sorte Dornfelder werden bevorzugt gefressen", erklärte Götz. "Riesling ist hingegen weniger betroffen."

Die Traubenräuber knöpften sich besonders Weinberge in der Nähe von Wäldern vor. "Mitunter kommen Wildschweine aber auch bis an die Siedlungen." Rehe spielten ebenfalls eine Rolle beim Traubenfraß, die Schäden seien aber nicht so gravierend. "Rotwild ist hier keines vorhanden, selten steht mal ausgebüxtes zahmes Damwild im Weinberg", sagte der Experte. Die Winzer könnten ihre kostbaren Trauben nur mit festen Zäunen oder Elektrodrähten schützen. "Beides ist aber mit Kosten, Wartung und Arbeit verbunden." dpa

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