Wenn die Trainerin Libero spielen muss

Freisen. Einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenverbleib haben am Samstag die Damen des Volleyball-Oberligisten SSC Freisen getan: In der Freisener Bruchwaldhalle gewann der SSC glatt mit 3:0 (25:13, 25:9, 25:14) gegen den Tabellenletzten TV Ehrang

Freisen. Einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenverbleib haben am Samstag die Damen des Volleyball-Oberligisten SSC Freisen getan: In der Freisener Bruchwaldhalle gewann der SSC glatt mit 3:0 (25:13, 25:9, 25:14) gegen den Tabellenletzten TV Ehrang. "Das Ergebnis entspricht eigentlich genau dem Spielverlauf: Ehrang hatte zu keiner Zeit eine wirkliche Chance", analysiert SSC-Trainerin Brigitte Schumacher die Partie, in der sie selbst erstmals in dieser Saison als Spielerin eingriff. "Wir haben ja derzeit eh ein bisschen mit Verletzungspech zu kämpfen. Und beim Aufwärmen hat sich dann auch noch unsere Außenangreiferin Doreen Werth verletzt", erklärt Schumacher.Werth war bei einem Blocksprung umgeknickt und hat sich eine Bänderverletzung im Fuß zugezogen. Wie schwer diese ist, wird sich am heutigen Montag herausstellen. Jedenfalls musste Schumacher auf den Ausfall reagieren: Nadja Schmitt - gelernte Außenangreiferin und aufgrund ihrer Körpergröße von 1,65 Meter von Schumacher auf Libero umgeschult - rückte für Doreen Werth wieder auf die Außenposition. Schumacher übernahm den Part des Liberos. "Ich habe schon Steller gespielt und vor 15 Jahren Mittelangreifer, aber Libero bis jetzt noch nicht. Dafür hat es ganz gut funktioniert", war sie mit sich sowie der Leistung ihrer Schützlinge zufrieden. "Wir müssen jetzt sehen, wie schwer sich Doreen verletzt hat. Wenn die Bänder gerissen sind, wird es wohl nicht bei dem einen Einsatz bleiben", bereitet sich Schumacher schon mal auf weitere Spiele vor. "Sollte das so sein, wird Nadja vorerst auf der Außenposition bleiben, ich spiele weiter Libero." Allerdings haben die langen Jahre im Volleyball bei der 44-Jährigen Abnutzungserscheinungen hinterlassen - vor allem in den Knien. Und: "Ich hatte unter der Woche einen Hexenschuss und konnte kaum laufen. Mein Einsatz kann daher wirklich nur ein Notbehelf sein." Doch zurück zum Spiel, in dem vor allem Mittelblockerin Naike Barthold den Gegner vor Probleme stellte. "Sie ist durch ihre Angriffe sehr positiv aufgefallen", sagt ihre Trainerin. Auch von Zuspielerin Anna Tadros war Schumacher angetan: "Sie hat ein sehr stabiles Spiel gemacht. Aber insgesamt hat jeder seine Leistung gebracht, es hat keine spielerischen Ausfälle gegeben." Nun geht es am kommenden Samstag zum ungeschlagenen Tabellenführer, der SSG Etzbach (bei Siegen). "Ich denke nicht, dass wir da viel ernten werden", sagt Schumacher realistisch. "Etzbach hat zwar auch eine sehr junge Mannschaft, aber die Spielerinnen sind durch die Bank groß gewachsen und spielen wie alte Hasen. Da brauchen wir uns nicht viel auszurechnen." Eher ginge es darum zu lernen: "Da kann man verschiedene Dinge ausprobieren und versuchen, bestimmte Spielzüge umzusetzen. Wichtig ist aber vor allem, dass wir ohne Verletzungen wieder zurückkommen. Denn es warten noch schwere Wochen auf uns."

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