„Wenn der Wecker klingelt, stehe ich auf“

Sulzbach · Am vergangenen Wochenende mussten wir die Uhren wieder auf Winterzeit umstellen. Von Samstag auf Sonntag bekamen wir so eine Stunde Schlaf geschenkt. Trotzdem ist diese Umstellung für viele Menschen nicht einfach zu verkraften, und der Tagesrhythmus gerät leicht durcheinander. Die SZ hat sich im Sulzbachtal umgehört, wie die Bürger (Fotos: Becker&Bredel) damit zurechtkommen.

 Dieser Baum am Ortseingang von Sulzbach (aus Richtung Dudweiler kommend) spürt die Zeitumstellung nicht, aber stattdessen den Jahreszeitenwechsel Richtung Winter. Foto: J. R. Kunkel

Dieser Baum am Ortseingang von Sulzbach (aus Richtung Dudweiler kommend) spürt die Zeitumstellung nicht, aber stattdessen den Jahreszeitenwechsel Richtung Winter. Foto: J. R. Kunkel

Foto: J. R. Kunkel

"Ich habe mit der Zeitumstellung weder Schwierigkeiten noch habe ich einen Vorteil davon", verrät uns Horst Gans. Der Taxifahrer aus Bildstock arbeitet nur tagsüber und ist froh, dass er von Samstag auf Sonntag nicht eine Stunde länger arbeiten musste: "Ich bin ein richtiger Frühaufsteher. Meist bin ich sogar vor dem Klingeln meines Weckers wach und bin tagsüber trotzdem topfit. Gerade als Taxifahrer habe ich auch Verantwortung für andere Menschen und kann es mir gar nicht erlauben müde zu sein", schildert der 68-Jährige.

Sandra Orben aus Sulzbach hat sich über die zusätzliche Stunde am Sonntag gefreut: "Ich musste Samstag arbeiten und von daher hat mir die zusätzliche Stunde wirklich was gebracht. Sonntags konnte ich ausschlafen und als ich morgens auf die Uhr geschaut habe, war ich wirklich froh noch was vom Tag zu haben", erzählt uns die Tankstellenkassiererin, die lediglich etwas Einschlafschwierigkeiten am Sonntagabend hatte: "Da ich nicht zur gewohnten Zeit ins Bett ging, sondern eben eine Stunde früher, hatte ich meine Probleme", so die 36-Jährige. Auch ihre Katze wundert sich, dass Frauchen nicht wie zur gewohnten Zeit füttert und "nervt schon etwas früher als vorher".

Anders sieht es der 30-jährige Sascha Korn. Der Sulzbacher arbeitet am Wochenende beim Pizza-Service bis 23 Uhr: "Ich merke die zusätzliche Stunde leider gar nicht. Dafür merke ich es umso mehr, wenn die Uhr auf Sommerzeit umgestellt wird. Ich finde die Zeitumstellung unnötig, denn gespart wird dabei nicht viel. Die eine Stunde, die es jetzt morgens früher hell ist, wird es abends auch früher dunkel", sagt der Sulzbacher.

Bäckereifachverkäuferin Svenja Cullmann arbeitet bei der Bäckerei Ziegler in Sulzbach und ist morgens fit wie ein Turnschuh: "Ich stehe morgens normalerweise um 4.30 Uhr auf und habe damit gar keine Probleme. Wenn der Wecker klingelt, stehe ich auf", so die 24-Jährige. "Ich hatte das Wochenende frei und bin Sonntagabend wie die letzten Tage zuvor zur 'alten' Zeit ins Bett und war trotzdem am Montag ausgeschlafen."

"Ich persönlich finde die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit angenehmer", so die Apothekerin der Salzbrunnen-Apotheke Sulzbach Diana Ecker lächelnd. Für sie müssten Sommer- und Winterzeit nicht unbedingt existieren. "Ich merke es immer besonders wenn mir eine Stunde bei der Umstellung auf Sommerzeit fehlt und am Sonntagmorgen habe ich mich sehr über die geschenkte Stunde durch die Winterzeit gefreut. Am Sonntag ging ich auch wie den Tag zuvor ins Bett und bin montags gut raus gekommen", sagt die 34-Jährige.

Ebenso wenig Schwierigkeiten hat Sulzbacherin Stefanie Donauer: "Ich stehe morgens um fünf Uhr auf und somit hat mir die Zeitumstellung gut getan. Sonntags konnte ich richtig ausschlafen und war auch montags trotz leichter Einschlafprobleme fit", schildert die 28-jährige Metzgereifachverkäuferin. Lediglich Töchterchen Emily war am Wochenende statt um sieben Uhr bereits um sechs Uhr wach. Die Siebenjährige müsse sich noch daran gewöhnen, dass sie nun nicht mehr so lange draußen spielen könne, erklärt Stefanie Donauer.

Völlig aus dem Tag- und Nacht-Rhythmus ist Christian Maurer geraten. Der 38-Jährige arbeitet als Fuhrparkdisponent bei einer Einzelhandelskette und hat es durch verschiedene Schichtdienste schon nicht leicht: "Wir haben teilweise Schichten, die um 3 Uhr nachts beginnen. Mich stört die Zeitumstellung erheblich. Am Sonntag bin ich eben laut Uhr eine Stunde früher wach geworden. Genauso am Montagmorgen. Das bringt mich immer völlig durcheinander und meist dauert es ein bis zwei Wochen bis ich mich daran gewöhnt habe. Und dann das Gleiche wieder zur Sommerzeit", bemängelt der Quierschieder, der die Zeitumstellung für sinnlos hält.

Derselben Meinung ist auch Adolf Kellenberger. Der Kioskbetreiber aus Sulzbach hält die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt für unsinnig. Und gespart werde dadurch auch nicht wirklich. Er schlägt vor, die Uhren im kommenden Frühjahr wieder eine Stunde vorzustellen und es dann bei der Sommerzeit zu belassen - auch im nächsten Winter.

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