Wenn der Plüschhase Schnupfen hat

Homburg · Am 5. und 6. Juni können alle Kinder zwischen drei und acht Jahren ihr Plüschtier in die Klinik bringen, denn 150 Medizinstudenten bieten in einem großen Zelt am Christian-Weber-Platz kostenlose Teddybehandlungen an.

 Die Medizinstudentin Sevim Tuglaci zeigte dem fünfjährigen Nicolas in der Teddyklinik, dass Spritzen nicht wehtun müssen.Foto: Markus Hagen

Die Medizinstudentin Sevim Tuglaci zeigte dem fünfjährigen Nicolas in der Teddyklinik, dass Spritzen nicht wehtun müssen.Foto: Markus Hagen

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Auch Kuscheltiere werden krank. Jedenfalls ist davon jedes Kind überzeugt, das seinen Plüschhasen, seinen weichen Teddy oder seine schwarz-weiße Schnurrikatze heiß und innig liebt.

Und so ist es den Kindern ein Bedürfnis, dass auch mal Teddy und Mausi untersucht werden. Dafür gibt es die bei Medizinstudenten überaus beliebte, bundesweite Aktion "Teddyklinik". Und die findet in Homburg am 5. und 6. Juni in einem eigens dafür hergerichteten Sanitätszelt auf dem Christian-Weber-Platz statt. "Wir wollen so viele Kinder wie möglich erreichen", betont Stefan Blug, Student und Fachschaftsrat bei den Medizinern. Deshalb kommen bis zu 150 Studenten eigens ins große Zelt, um alle Kuscheltiere angemessen zu behandeln. "Wir wollen 700 bis 900 Kinder zwischen drei und acht Jahren damit erreichen", erklärt Blug. Nun hört sich das Ganze an wie eine große Spielaktion - aber das ist es nicht. Denn Ziel dieses bundesweiten Projektes ist, Kindern die Angst vor Arzt- und Krankenhausbesuchen zu nehmen, wenn sie ihr krankes Kuscheltier in die Teddyklinik bringen, um hier spielerisch den Ablauf beim Arzt aus einer beobachtenden und nicht betroffenen Situation zu erleben.

Außerdem, sagt Blug, verarbeiten die Kinder damit auch Krankheiten innerhalb der Familie. "Häufig haben die Plüschtiere nur Schnupfen oder Bauchweh. Aber wenn die Kinder von Schlaganfall, Krebs oder Herzinfarkt sprechen, wissen wir, dass in der Familie ein solcher Fall vermutlich vorliegt." Dann nehmen sich die Studenten besonders viel Zeit, denn hier wollen die Kinder über das Spiel hinaus auch ein Problem bewältigen, das sie nicht verstehen, aber als bedrohlich empfinden. Blug und sein Teddy-Team freuen sich jedenfalls schon auf ihren Plüschtier-Tag. Vor allem die Kindergärten sind eingeladen, bei der Aktion mitzumachen.

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