Wenn dem Gänseblümchen das Wasser bis zur Nase steht

Limbach. Wenn dem Gänseblümchen das Wasser bis zur Nase steht, die Blattlaus ihren Bauch zum grünen in die Sonne streckt und der Fuchs deswegen nicht auf Bäume klettert, weil er Höhenangst hat, dann ist Bodo Marschall in seinem Metier, dann zieht er beim Geschichtenerzählen alle Register. Und "Förster Bodo" aus St

 Spannung beherrschte die Szenerie in der vollen Limbacher Mühle, als Förster Bodo Marschall seine Geschichten aus dem Wald erzählte. Rund 80 vornehmlich kleine Besucher kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Foto: Martin Baus

Spannung beherrschte die Szenerie in der vollen Limbacher Mühle, als Förster Bodo Marschall seine Geschichten aus dem Wald erzählte. Rund 80 vornehmlich kleine Besucher kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Foto: Martin Baus

Limbach. Wenn dem Gänseblümchen das Wasser bis zur Nase steht, die Blattlaus ihren Bauch zum grünen in die Sonne streckt und der Fuchs deswegen nicht auf Bäume klettert, weil er Höhenangst hat, dann ist Bodo Marschall in seinem Metier, dann zieht er beim Geschichtenerzählen alle Register. Und "Förster Bodo" aus St. Ingbert hat allerhand solche Storys auf Lager, die von Berufs wegen natürlich alle im Wald spielen. In der Limbacher Mühle fand er dafür ein begeistertes und großes Publikum. Die Kirkeler Jugendpflege hatte in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis zum abenteuerlich-märchenhaften Nachmittag eingeladen, und die Resonanz war enorm: Rund 80 Mädchen und Buben waren gekommen, um dem Waldmann zuzuhören und zuzusehen. Aber bevor Förster Bodo loslegte, gab es erst einmal eine gehörige Verzögerung. Sandra Hamann-Kohr, zusammen mit Armin Jung zuständig für die Jugendpflege in der Burggemeinde und bei dieser Veranstaltung für den Nachschub an Stühlen und Bänken zuständig, wies in ihrer ziemlich pünktlichen Begrüßung darauf hin, dass jetzt noch Gelegenheit für den ganz schnellen Gang zur Toilette sei - und im Gänsemarsch trotteten gut drei Viertel der kleinen Besucher erst einmal gemütlich aufs "Häuschen". Dass er selbst fünf Töchter habe, denen er immer Gute-Nacht-Geschichten erzählen musste, gab Bodo Marschall als erstes Geheimnis preis. Damit habe er so viel Erfolg gehabt, dass er jetzt damit auftreten könne. Aber er konnte nicht nur "richtig spannend" erzählen, wie der kleine Leon meinte, er setzte das Geschehen auch in Szene. Als Fuchs schlich er, als großer Vogel flog er, als Hummel brummte er, als alter Baum stand er regungslos herum, und auch als dickbäuchiger, langnasiger Waldtroll wusste er sich zu präsentieren. Zuerst ging es aber um das Gänseblümchen Liesel, das unter dem besagten dicken Baum im Schatten wächst und deswegen immer erkältet ist. Viel lieber würde es auf der bunten Wiese wachsen. "Die Spinne hat acht Beine, die Blattlaus nur sechs - also ist die Spinne schneller - das ist Waldpädagogik", sagte Marschall im unernsten Unterton eher an die Adresse der wenigen Erwachsenen in der Mühle. Dass Blattläuse sich in die Sonne legen, um sich zu grünen, damit sie vor bösen Feinden, die sie fressen wollen, in den Blättern gut getarnt sind, gehöre zu deren besonderen Tricks. bam "Die Spinne hat acht Beine, die Blattlaus nur sechs - also ist die Spinne schneller - das ist Wald-pädagogik."Förster Bodo Marschall

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