Wenn aus Weißkohl Sauerkraut wird

Hüttigweiler. Sauerkraut beziehungsweise Weißkohl wird auf der ganzen Welt fast untrennbar mit den Deutschen in Verbindung gebracht. Aber tatsächlich stammt das Sauerkraut ursprünglich aus dem Elsass und ist dort ein Nationalgericht. Nichtsdestotrotz erfreut sich das Sauerkrautschroten aber auch in unserer Region großer Beliebtheit

Hüttigweiler. Sauerkraut beziehungsweise Weißkohl wird auf der ganzen Welt fast untrennbar mit den Deutschen in Verbindung gebracht. Aber tatsächlich stammt das Sauerkraut ursprünglich aus dem Elsass und ist dort ein Nationalgericht. Nichtsdestotrotz erfreut sich das Sauerkrautschroten aber auch in unserer Region großer Beliebtheit. Wie das am besten geht, zeigte Helmut Weiskircher vom Obst- und Gartenbauverein Hüttigweiler circa 20 Interessierten.Unter seiner Anleitung wurden am Freitag in der Kelter 200 Kilogramm Weißkohl zu Sauerkraut verarbeitet. Martin Schreiner hatte in Büttelborn/Hessen 200 Kilogramm Weißkohl für die Gruppe besorgt. Nach dem Putzen und Herausschneiden der Strünke wurde das Gemüse auf Schrotbänken in gleichmäßig feine Streifen gehobelt und mit grobem Salz versetzt. Je nach Vorlieben durften die Teilnehmer mit Wacholderbeeren, Lorbeer, Kümmel und Weintraubenblätter verfeinern. Das Ganze passierte in etwas größeren Bottichen, in denen das Kraut verteilt und durch Stampfen gepresst wurde. Mit diesem Vorgang leitete die Gruppe die wichtigste Etappe der Sauerkrautherstellung, nämlich die Milchsäuregärung ein. Wer den Kohl lieber in Einmachgläsern aufheben wollte, ließ die geschnitzelte Kohl-Salzmischung über Nacht noch in einer Schüssel ruhen und füllte erst am Tag darauf in die Gläser. "Dann geht das mit dem Stampfen einfacher", erklärte Schreiner.

 Bei den Gartenbauern in Hüttigweiler schroteten viele fleißige Hände in der Kelter Sauerkraut. Foto: Boewen-Dörr

Bei den Gartenbauern in Hüttigweiler schroteten viele fleißige Hände in der Kelter Sauerkraut. Foto: Boewen-Dörr

Das Sauerkrautschroten fand zum zweiten Mal statt. Der Verein, der erst kürzlich seinen 100. Geburtstag feierte (wir berichteten), hat sich zum Ziel gesetzt, alte Traditionen aufrecht zu erhalten. Neben dem Sauerkrautschroten gehören das Keltern von Äpfeln und das Laxemkochen zur biologisch hochwertigen Lebensmittel-Produktion in der Kelter. "Wenn wir all diese Dinge gemeinsam machen, ist das immer ein sehr vergnüglicher Abend", sagte Weiskircher. Nach der harten Arbeit gibt es beim Obst- und Gartenbauverein natürlich immer etwas Leckeres zum Essen. Dieses Mal bereitete Gerhard Wietzel eine köstliche "Zwiwelschmeer" zu. bd

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