Wenn Aggression die Feierlaune trübt

Was waren das noch Zeiten, als man Bundesligafußball im Stadion ohne "Affengitter" vor der Nase gucken konnte. Als im Ellenfeld schwarz-weiße Fahnen und Anfeuerungschöre die Borussia beflügelten, "Bengalos" noch völlig unbekannt und höhnische Hassgesänge die Ausnahme waren

Was waren das noch Zeiten, als man Bundesligafußball im Stadion ohne "Affengitter" vor der Nase gucken konnte. Als im Ellenfeld schwarz-weiße Fahnen und Anfeuerungschöre die Borussia beflügelten, "Bengalos" noch völlig unbekannt und höhnische Hassgesänge die Ausnahme waren. Nostalgische Gedanken eines älteren Semesters, zugegeben - aber haben sich Massensport-"Events" seitdem zum Vorteil verändert? Klar ist die ganz große Mehrheit der Fans nicht auf Krawall gebürstet. Doch die Minderheit jener, denen Randale wichtiger ist als das Geschehen auf dem Rasen, verzerrt das Bild. So wie in dieser Woche auch in Neunkirchen. Wenn hunderte junger Fans nach einem EM-Sieg der Nationalelf ihr Bedürfnis nach kollektivem Jubel in der City ausleben, können Öffentlichkeit und Polizei damit leben. Selbst, wenn bei Auto-Korsos die Verkehrsregeln aufgehoben werden und alkoholbeschwingter Übermut zum Zuge kommt, werden alle Augen zugedrückt. Nicht tolerierbar ist aber das Verhalten jener, die in diesem Umfeld ihre Aggressionen ungehemmt austoben. Leider auch nicht beherrschbar. Ein gesellschaftliches Phänomen, zu dem es schon zahlreiche Analysen und Beiträge gab. Und das stets einen Schatten auf die Feierlaune wirft.

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