"Weniger Stände, weniger Gäste"

Sulzbach. "Du Papa, schau mal, wie schön die Kürbisse da angemalt sind", sagte die fünf Jahre alte Fabienne zu ihrem Papa und zeigte auf die bunten Ziergewächse. Daniel Reichardt aus Friedrichsthal hatte gestern mit seiner Tochter einen Abstecher zum Sulzbacher Wein- und Bauernmarkt gemacht. "Wir sind hier vorbeigefahren und haben die Stände gesehen

 Willi Wollsiefer, Günter und Rosel Reimertshofer (von links) begutachten Äpfel. Foto: Becker&Bredel

Willi Wollsiefer, Günter und Rosel Reimertshofer (von links) begutachten Äpfel. Foto: Becker&Bredel

Sulzbach. "Du Papa, schau mal, wie schön die Kürbisse da angemalt sind", sagte die fünf Jahre alte Fabienne zu ihrem Papa und zeigte auf die bunten Ziergewächse. Daniel Reichardt aus Friedrichsthal hatte gestern mit seiner Tochter einen Abstecher zum Sulzbacher Wein- und Bauernmarkt gemacht. "Wir sind hier vorbeigefahren und haben die Stände gesehen. Da wollten wir mal sehen, was da los ist", erzählte der Friedrichsthaler, während er ein Bild von Fabienne am plätschernden Brunnen machte. Nach einem Rundgang über den Platz stellte er fest: "Ich habe mir mehr davon versprochen. Es ist nichts Besonderes. Wir gehen jetzt noch ein Eis essen." Die Herbstsonne lachte gestern über dem Ravanusaplatz. Es roch nach Rostwürsten, nach frischem Bauernbrot und herzhaftem Schinken. Um die Mittagszeit war aber nicht viel los auf dem Platz. "Nicht nur weniger Gäste als in den Vorjahren sind da, sondern auch weniger Stände", stellte Hans Ripplinger vom Obstgut Klosterberg aus Merzig enttäuscht fest. Er hatte verschiedene Apfelsorten ("alle aus eigenem Anbau") mitgebracht. "Dass diesmal weniger Händler da sind, liegt wohl daran, dass heute noch mehrere Bauernmärkte sind und an den zu hohen Standgebühren hier", vermutete Gabriele Metz-Berlinghof, Chefin der Sulzbacher Chickendales - das ist ein Verein für kreative Freizeitgestaltung. Auch wenn es mit nur knapp 20 Händlern deutlich weniger waren als in den Vorjahren - das Angebot stimmte. Weinhändler hatten vom Federweißer über frische Weißweine und schmackhaften Roten bis zum Zwetschgenschnaps viele edle Tropfen mitgebracht. Bei Christmann-Weine aus Kindenheim, einem kleinen Weindorf am Anfang der Deutschen Weinstraße, probierten die Gäste die neuen Weine. Am Stand von Jean-Louis Schwartzmann aus Biblisheim im Elsass standen die Kunden wie jedes Jahr Schlange. Hier gab es die 2,5 Kilogramm schweren Bauernbrote, groß wie Wagenräder, aus Sauerteig, mit Roggenmehl und im Holzofen gebacken. Der Elsässer, der von Anfang an beim Sulzbacher Wein- und Bauernmarkt dabei ist, hat inzwischen zahlreiche Stammkunden. Am späten Nachmittag nahm der Betrieb auf dem Markt zu. Da machten auch die beiden Franzosen aus Remoiville in den Vogesen gute Geschäfte. Die beiden, die schon am frühen Morgen aus dem 200 Kilometer entfernten Ort nach Sulzbach aufgebrochen waren, sprachen kaum Deutsch. Dafür aber sprachen ihre leckeren Produkte, wie die geräucherte Salami, die Pfeffer-Wurst oder die gut gebackenen, ein Kilo schweren Brote, für sich. Viele Sulzbacher nutzten das sonnige Herbstwetter und machten einen Abstecher auf den Ravanusaplatz und zu den Geschäften in der Hauptstraße. Sie hatten gestern von 13 bis 18 Uhr geöffnet. In der Bahnhofstraße zeigten drei Autohändler die neuesten Modelle.

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