Weniger Schüler als im Vorjahr bei Schulkinowoche in Völklingen

Völklingen. Gespannt nehmen die fünf Quartaner des Albert-Einstein-Gymnasium auf den roten Sitzen im Völklinger Residenz-Kino Platz. Wie weitere rund 80 Schüler aus den Klassenstufen 7 bis 11 aus verschiedenen Völklinger Schulen, die der Einladung des Sicherheitsbeirates und seines Vorsitzenden Horst Reitler am gestrigen Vormittag gefolgt sind

Völklingen. Gespannt nehmen die fünf Quartaner des Albert-Einstein-Gymnasium auf den roten Sitzen im Völklinger Residenz-Kino Platz. Wie weitere rund 80 Schüler aus den Klassenstufen 7 bis 11 aus verschiedenen Völklinger Schulen, die der Einladung des Sicherheitsbeirates und seines Vorsitzenden Horst Reitler am gestrigen Vormittag gefolgt sind. Sie schauen sich im Rahmen der Schulkinowoche den belgischen Film "Ben X" an. Yannick mault zwar noch: "Ohne Popcorn ist Kino nicht so toll." Doch auf den Film freut er sich mit seinen Klassenkameraden Cedrik, Fabio, Robin und Philipp aus der 7.2. "Es geht um Mobbing", weiß Robin bereits.

Filmheld ist ein Autist

Zunächst aber erklärt Sozial- und Medienpädagoge Jörg Litzenburger von der Landeszentrale für politische Bildung ein paar wichtige Dinge die nötig sind, den Film besser zu verstehen. "Der Junge um den es geht, Ben, leidet am Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus." Was Autismus ist, wissen viele der Schüler: "Sie nehmen viele Dinge in ihrer Umgebung anders wahr." So auch der Filmheld. Und er gehört zu den besten Teilnehmern beim Computer-Abenteuerspiel Archelord, wo er in der Welt der Bits und Bites einen strahlenden Helden mimt. Mit seiner realen Umwelt kommt er dagegen überhaupt nicht klar.

Damit in der an den Film anschließenden Diskussion alle Schüler besser mitreden können rät er: "Achtet auf jede Kleinigkeit, auch auf die Farben, die der Regisseur gewählt hat - ihr werdet sehen, es lohnt sich."

Der Filmtitel wird schon vor dem Film analysiert. "Wenn jemand seinen Nachnamen durch ein X ersetzt, will er vielleicht anonym bleiben oder in eine neue Identität schlüpfen", sagt er. Dann fällt den aufmerksamen Schülern gleich ein Stilmittel auf. Schon im Vorspann ähnelt der Film einem Computerspiel, und einige Eigenheiten der Computerwelt werden in das wahre Leben des Titelhelden übertragen.

So etwa, als der sich morgens ankleidet. Da liegen die Klamotten in dem einen Augenblick noch sauber zusammengelegt im Regal; als wie aus dem Nichts ein Mauszeiger erscheint und über dem Pulli klickt, hat ihn Ben schon übergezogen. Ein weiteres Stilmittel bemerken die Schüler dann: Immer wieder deuten überraschend eingeblendete Interviews auf den tragischen Ausgang des Films hin. So sagt zum Beispiel Bens Mutter: "Es muss immer zuerst einer sterben, dass was passiert." Werner Michaltzik vom Sicherheitsbeirat mochte vor dem Film noch nicht glauben, dass der Titelheld stirbt: "In der wahren Geschichte aus den Niederlanden, an der sich der Film orientiert, hat sich die Person umgebracht, doch ich glaube, im Film ist das nicht so."

Bedauerlich findet Horst Reitler am Ende, dass der Film nicht so nachgefragt wurde wie "Die Welle" im Vorjahr. al

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