Wendelin wird auch im Schwarzwald verehrt

Marpingen. Im Schwarzwald, beziehungsweise im ganzen Bistum Freiburg, gibt es unzählige Verehrungsstätten des heiligen Wendelin. Auch Johanna Scheid aus Marpingen ist während ihres Urlaubs auf zwei Zeugnisse dieser Verehrung gestoßen. Auf dem Farnbauernhof bei Oberkirnach hat die Familie Dold vor 20 Jahren neben ihrem Bauernhof eine Wendelinuskapelle errichtet

Marpingen. Im Schwarzwald, beziehungsweise im ganzen Bistum Freiburg, gibt es unzählige Verehrungsstätten des heiligen Wendelin. Auch Johanna Scheid aus Marpingen ist während ihres Urlaubs auf zwei Zeugnisse dieser Verehrung gestoßen. Auf dem Farnbauernhof bei Oberkirnach hat die Familie Dold vor 20 Jahren neben ihrem Bauernhof eine Wendelinuskapelle errichtet. Das kleine Gotteshaus hat ein rotes Ziegeldach und einen helmartigen Turm, in dem ein Glöckchen hängt. Im Innern steht eine Holzstatue des heiligen Wendelin. Die Kapelle wurde, wie Johanna Scheid erfahren hat, von dem Ehepaar aus Dankbarkeit erbaut, weil der Mann als Langholzfahrer viele Jahre lang einen sehr gefährlichen Beruf ausgeübt hat. "Auf verschlungenen Pfaden entdeckte ich dann später mitten im Wald ein Wendelinusdenkmal", schrieb die Marpingerin an die SZ. "An dieser Stelle stand einmal eine Wendelinuskapelle, die um das Jahr 1605 zerstört worden ist und von der nur noch Ruinen vorhanden sind." Auf dem Gedenkstein ist vermerkt, dass die Kapelle am 4. Oktober 1496 von dem Konstanzer Weihbischof Daniel Zehender geweiht wurde. Der Verein für Heimatgeschichte in St. Georgen hat die Ruine zwischen 1973 und 1975 freigelegt und den Gedenkstein gestiftet. In einer Chronik steht, dass diese Wendelinuskapelle einst das Hauptheiligtum der spätmittelalterlichen Verehrung des Heiligen im Gebiet der Baar war und vom Kloster St. Georg erbaut worden ist. Auch am Fuß des Felsens, auf der die Burg Kirneck steht, soll sich eine Wendelinuskapelle befunden haben. In der Reformationszeit, etwa 1536, sei das Kloster aufgehoben worden. Der in der Nähe der Kapellenruine gelegene Ortsteil Oberkirnach gehört zu St. Georgen und ist bereits im Jahre 1084 besiedelt gewesen. Die Entwicklung des 262 Einwohner zählenden Dorfes hängt eng mit dem Kloster St. Georgen zusammen. Die Verehrung des heiligen Wendelin hat bei der Bevölkerung in Oberkirnach stets eine große Rolle gespielt. gtr

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