Wen interessiert schon Reisbach?

IndustrieWen interessiert schon Reisbach?Zu "Der Kohlehobel fährt die Krallen aus" und "Hackebeil in Maschinenform" (4. August )Die DSK feiert Premiere 1000 Meter unter Reisbach mit einer neuen Abbautechnik

IndustrieWen interessiert schon Reisbach?Zu "Der Kohlehobel fährt die Krallen aus" und "Hackebeil in Maschinenform" (4. August )Die DSK feiert Premiere 1000 Meter unter Reisbach mit einer neuen Abbautechnik. Während viel von "Hobel-Robert" mit seiner Tiger-Pranke und neuer Ingenieurskunst die Rede ist, werden die betroffenen Bewohner des östlichen Ortsteils Reisweiler mit keinem Wort erwähnt. Sie sind das Bauernopfer der saarländischen Kohlepolitik. Der "Hobel-Robert" darf seine Krallen ausfahren. Ob das Dorf und die Menschen das überstehen, interessiert niemanden. Auch nicht die zwei kleinen Parteien der Jamaika-Koalition, die in ihren Wahlprogrammen und in vielen Veranstaltungen versprachen, dass es mit ihnen keinen Bergbau unter bewohntem Gebiet geben wird. Aber nach der Wahl locken die fetten Regierungsämter und die schönen Dienstwagen. So viel zur Parteienverdrossenheit. Am gleichen Tag wird vom Unternehmen M&M (Müller) berichtet, das mit gewaltigen Schreddern täglich 750 Tonnen Stammholz zerkleinert - und wo? In Reisbach, im Ortsteil Reisweiler, genau dort, wo "Hobel-Robert" seine Krallen ausfährt. Auf dem Bild mit dem mobilen Schredder ist weit und breit kein Lärmschutz zu sehen. Es gibt auch keinen! Aber in wenigen hundert Metern Entfernung beginnt die Wohnbebauung. Je nach Windrichtung haben die Anwohner der Eiweiler- und der Heusweilerstraße den Eindruck, auf einem Hubschrauberlandeplatz zu wohnen. Von einem kommenden Bio-Massen-Heizkraftwerk ist die Rede, das Holz (-Abfälle?) nutzen soll. Kommen dann auch noch Abgase hinzu? Hobel-Robert und Bio-Müller setzen den Bewohnern von Reisbach ordentlich zu. Aber wen interessiert schon Reisbach? Bruno Steffen, Saarwellingen-Reisbach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort