"Weltenbummlerin möchte ich werden"

Burbach. Im einen Wertungsspiel des Landeswettbewerbs "Jugend musiziert" spielte Charlotte Stubenrauch Querflöte und Benjamin Mueller aus dem Mandelbachtal Klavier, im anderen saß sie am Klavier und Anna Luisa Kopp spielte Oboe. Wettbewerb klingt immer nach Einzelkämpfern, Charlotte ist das nicht

 Charlotte Stubenrauch kam jetzt bei "Jugend musiziert" zwei Mal auf Platz eins. Foto: Astrid Karger

Charlotte Stubenrauch kam jetzt bei "Jugend musiziert" zwei Mal auf Platz eins. Foto: Astrid Karger

Burbach. Im einen Wertungsspiel des Landeswettbewerbs "Jugend musiziert" spielte Charlotte Stubenrauch Querflöte und Benjamin Mueller aus dem Mandelbachtal Klavier, im anderen saß sie am Klavier und Anna Luisa Kopp spielte Oboe. Wettbewerb klingt immer nach Einzelkämpfern, Charlotte ist das nicht. Gerade ist sie heimgekehrt vom "Arbeitsphase" genannten Trainingslager des Landesjugend-Symphonie-Orchesters Saar in Braunshausen bei Nonnweiler.Ihr helles Zimmer im Zweifamilienhaus im oberen Burbach ist noch nicht wieder richtig aufgeheizt. Im Orchester Querflöte zu spielen, das ist ihr großer (Berufs)wunsch, gemeinsam mit anderen, nicht alleine am Flügel. "In einem Orchester, das ganz viele Reisen macht, Weltenbummlerin möchte ich werden", sagt sie. An der Perfektion ihres Flötenklangs arbeitet Charlotte Stubenrauch sehr selbstkritisch, zurzeit am Vibrato, dem Schwingen im Ton, Schwingen wohlgemerkt, nicht Wackeln. Als Stilmittel eingesetzt dient es dem Ausdruck, der Interpretation der vorgegebenen Noten. Das ganze Stück gleichmäßig durchspielen, das wäre nichts für sie. "Man kann den gleichen Ton hell, luftig und zart spielen oder dunkel und schwermütig", erklärt sie und berichtet: Junge Leute, die sich ans Interpretieren wagen, seien bei "Jugend musiziert" wohl gelitten.

Deutliche Fortschritte hat Charlotte im letzten Jahr an sich bemerkt, motiviert und in technische Finessen eingeweiht von ihrer derzeitigen Lehrerin, der Flötistin Katharina Schröter. "Die Zunge zusammenrollen und dann mit den Zähnen pfeifen", solche Spielanweisungen in zeitgenössischen Kompositionen lassen die junge Musikerin lieber zu den etwas älteren Modernen wie Francis Poulenc (1899-1963) greifen, dessen Sonate für Oboe und Klavier Anna Luisa Kopp und sie für den Wettbewerb einstudiert hatten. Das Stück bot ihnen viel Abwechslung, Romantisches und Widerborstiges, und schwer zu spielen ist es auch. Charlotte müsste jetzt eigentlich Chemie lernen, nebenan spielt ihr Bruder Jakob Cello, aber das stört sie nicht, im Gegenteil, mit versonnenem Blick spürt sie der Musik nach. ask

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