Weisgerbers Werke erstmals im Ausland

St. Ingbert. Bis zur Neueröffnung des Albert-Weisgerber-Museums am neuen Bildungs- und Kulturstandort Baumwollspinnerei ist die St. Ingberter Albert-Weisgerber-Sammlung weiterhin auf Reisen. Seit dem vergangenen Samstag werden Werke des Malers erstmals im Ausland in einer Ausstellung im Nationalmuseum in Przemysl in Polen gezeigt (wir berichteten)

 Ein Selbstbildnis von Albert Weisgerber. Foto: SZ/Stadt

Ein Selbstbildnis von Albert Weisgerber. Foto: SZ/Stadt

St. Ingbert. Bis zur Neueröffnung des Albert-Weisgerber-Museums am neuen Bildungs- und Kulturstandort Baumwollspinnerei ist die St. Ingberter Albert-Weisgerber-Sammlung weiterhin auf Reisen. Seit dem vergangenen Samstag werden Werke des Malers erstmals im Ausland in einer Ausstellung im Nationalmuseum in Przemysl in Polen gezeigt (wir berichteten). Oberbürgermeister Georg Jung ist gemeinsam mit der Kulturbeauftragten der Landesregierung, Susanne Reichrath, zu den polnischen Vorkarpaten gereist, um die Ausstellung zu eröffnen. Die Ausstellung unter dem Titel "Albert Weisgerber. Grenzgänger der Moderne" findet in Kooperation mit der saarländischen Landesregierung im Rahmen einer 2009 vereinbarten regionalen Zusammenarbeit zwischen der Woiwodschaft Podkarpackie und dem Saarland statt. Eine Auswahl prominenter Gemälde aus dem bedeutenden Bestand des St. Ingberter Museums vermittelt einen repräsentativen Einblick in das facettenreiche Schaffen des frühvollendeten Malers, dessen Werk wie kein anderes die epochalen Brüche und Spannungen der Kunst vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges widerspiegelt. Bekannt wurde der in St .Ingbert geborene Albert Weisgerber vor dem Ersten Weltkrieg vor allem als erster Präsident der "Neuen Münchner Secession", einer fortschrittlichen Künstlervereinigung, die namhafte Vertreter der Avantgarde versammelte. Berührt wurde der Paris-Reisende und Italienkenner von den französischen und deutschen Impressionisten, unter anderem von der Malerei Manets, von Toulouse-Lautrec, Cézanne und Matisse, der zu Weisgerbers Freunden zählte. Weisgerber suchte eine eigenständige Position zwischen den Avantgarden. In der Vielfalt ihrer Wandlungsformen, zwischen impressionistischer Sinnlichkeit und expressivem Pathos stehen Leben und Schaffen Albert Weisgerbers beispielhaft für den künstlerischen Aufbruch einer ganzen Generation zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung im Nationalmuseum in Przemysl ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Vom 4. Dezember bis 28. Februar 2011 werden große Teile der Albert-Weisgerber-Sammlung dann in einer Werkschau im Edwin-Scharff-Museum in Neu-Ulm im Süden Deutschlands gezeigt. red

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