Weinstöcke statt Wildwuchs
Rilchingen-Hanweiler. Auf dem idyllischen, rund 100 000 Quadratmeter großen Gelände der Barmherzigen Brüder ist am Freitag ein weiteres Stück Kulturlandschaft zurückgewonnen worden. Wo früher Sträucher und Büsche wucherten, wachsen seit gestern Weinstöcke - in unmittelbarer Nähe der historischen Quelltürme und eines wunderschönen Teils des Jakobsweges
Rilchingen-Hanweiler. Auf dem idyllischen, rund 100 000 Quadratmeter großen Gelände der Barmherzigen Brüder ist am Freitag ein weiteres Stück Kulturlandschaft zurückgewonnen worden. Wo früher Sträucher und Büsche wucherten, wachsen seit gestern Weinstöcke - in unmittelbarer Nähe der historischen Quelltürme und eines wunderschönen Teils des Jakobsweges."Die Idee dazu hatte unserer Gärtner Peter Berrang. Der hat die gesamte Parkanlage schon seit 23 Jahren unter seinen Fittichen und liebt die Natur und die Kultur", sagt Alfred Klopries, der Einrichtungsleiter der Barmherzigen Brüder in Rilchingen-Hanweiler. Berrang selbst berichtet: "Unser Ortsvorsteher Reiner Braun hatte einmal vom Gelände der Barmherzigen Brüder erzählt und in diesem Zusammenhang den Weinbau erwähnt. Da kam mir die Idee, den Wein wieder nach Hanweiler zurückzuholen." Gemeinsam mit Mitarbeitern der Einrichtung hat Berrang das Grundstück hergerichtet, eine schöne Kalksteinmauer um die Weinanbau-Fläche gezogen - und schon konnten die Rebstöcke gesetzt werden. "Die ganze Sache hat etwa 1000 Euro gekostet und soll später ein Weintrauben-Lehrpfad für Spaziergänger und Jakobs-Pilger sein", erzählt Berrang. Winzer Yannick Schmitt aus Eschringen half dem Gärtner beim Reben setzen. Schmitt erläutert: "Wir haben uns extra für Trauben entschieden, die gegen Pilze resistent sind. 70 Reben sind Tafeltrauben und 50 Reben sind Weintrauben." Allerdings wird es noch etwa zwei Jahre dauern, bevor die ersten Rilchingen-Hanweiler- Trauben da sind. Schmitt: "Die Reben wachsen im ersten Jahr zwar schon etwa zwei Meter hoch, Früchte gibt es aber erst im Herbst 2012."Größere Pläne hat Einrichtungsleiter Alfred Klopries mit den Trauben aber nicht: "Wir werden keinen Wein produzieren. Die Reben sollen ein Stück Kulturlandschaft zurückbringen und können von jedem gepflückt und gegessen werden."Neben dem Weinberg wurde bei den Barmherzigen Brüdern jetzt auch eine selbst gebaute Boulebahn eröffnet, auf der Spaziergänger und Bewohner nach Herzenslust eine ruhige Kugel schieben können.