Weinende Mutter erwacht zum Leben

Dillingen. Die Skulptur "Weinende Mutter" für den Völklinger Schillerpark ist gegossen. Gestern wurde die gusseiserne Figur in der Gießerei der Dillinger Hütte aus ihrer Form befreit. Fachsprachlich heißt der Vorgang "Ziehen der Gussform"

 Helmut Bauer (rechts) entfernt mit der Stahlbürste Grate, während die Bildhauerin Inge Andler-Lauren und Jean-Paul Bernard von der Dillinger Hütte die Figur begutachten. Foto: Oliver Dietze

Helmut Bauer (rechts) entfernt mit der Stahlbürste Grate, während die Bildhauerin Inge Andler-Lauren und Jean-Paul Bernard von der Dillinger Hütte die Figur begutachten. Foto: Oliver Dietze

Dillingen. Die Skulptur "Weinende Mutter" für den Völklinger Schillerpark ist gegossen. Gestern wurde die gusseiserne Figur in der Gießerei der Dillinger Hütte aus ihrer Form befreit. Fachsprachlich heißt der Vorgang "Ziehen der Gussform". Die Völklinger Bildhauerin Inge Andler-Laurenz, die die Figur im Auftrag der Stadt schuf, verfolgte den spannenden Augenblick aus der Nähe. Seit dem Entwurf waren sieben Monate vergangen.

Dabei war das Ausgießen der Form mit Eisen das Wenigste gewesen, dies dauerte nur 60 Sekunden. Knifflig war die Herstellung der Gussform aus Quarzsand. Die Künstlerin hatte für die Gießerei die Skulptur in Gips gefertigt. Mit Hilfe dieser Vorlage wurde eine Gussform geschaffen, die es dem flüssigen Rohstoff erlaubte, in jeden Winkel zu fließen. Die "Weinende Mutter" ist ein fein gearbeitetes Denkmal, das keine Grobheiten duldet.

Die Herstellung des Kunstwerks war für die Gießerei eine Herausforderung. Bei der Befreiung der Skulptur aus der Form war auch der Vorstand der Dillinger Hütte vertreten und unterstrich damit den Stellenwert der Arbeit für das Unternehmen. Das Projekt "Weinende Mutter" verursacht nach Auskunft von Karl-Heinz Schäffner, Leiter der Fachdienststelle VHS, Kultur, Sport und Archiv der Stadt Völklingen, Kosten von etwa 50 000 Euro. Diese seien weitgehend durch Sponsoren gedeckt.

Die "Weinende Mutter" soll in der Osterzeit ihren Platz im Völklinger Schillerpark einnehmen. Das Fundament ist gegossen, der Sockel entsteht noch. Zunächst wird mit Hilfe des Gipsmodells die ideale Position der Figur bestimmt. Die Künstlerin selbst wird sich der Ausrichtung und "Feinabstimmung" annehmen. Ihre Figur ist sozusagen Nachfahrin des Opfer-Denkmals von Benno Elkan. Diese Skulptur hatte von 1925 bis 1935 auf dem Völklinger Ehrenfriedhof gestanden. > Seite C 5: Weiterer Bericht.

 Helmut Bauer (rechts) entfernt mit der Stahlbürste Grate, während die Bildhauerin Inge Andler-Lauren und Jean-Paul Bernard von der Dillinger Hütte die Figur begutachten. Foto: Oliver Dietze

Helmut Bauer (rechts) entfernt mit der Stahlbürste Grate, während die Bildhauerin Inge Andler-Lauren und Jean-Paul Bernard von der Dillinger Hütte die Figur begutachten. Foto: Oliver Dietze

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