Weihnachtsgeschichte zum Anfassen

Macherbach. So manches Kind liegt an Heiligabend unterm Weihnachtsbaum. Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: die Krippe mit Maria und Josef, dem Christuskind und Ochs und Esel. Doch noch faszinierender für die Kinder ist es, wenn die Figuren und die Tiere aus Fleisch und Blut sind. Wenn das Heu in der Krippe duftet, Ochs und Esel genüsslich Stroh kauen und ein prasselndes Hirtenfeuer brennt

Macherbach. So manches Kind liegt an Heiligabend unterm Weihnachtsbaum. Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: die Krippe mit Maria und Josef, dem Christuskind und Ochs und Esel. Doch noch faszinierender für die Kinder ist es, wenn die Figuren und die Tiere aus Fleisch und Blut sind. Wenn das Heu in der Krippe duftet, Ochs und Esel genüsslich Stroh kauen und ein prasselndes Hirtenfeuer brennt. Das dachten sich vor 13 Jahren die Freunde des Kapellenvereins Macherbach und realisierten die Idee von der lebendigen Krippe. "Das Ganze entstand aus einer Bierlaune heraus. Wir sind handwerklich begabt und einige von uns spielen im Theaterverein", sagt Stephan Morbe, der sich gemeinsam mit Hans Gihl die Rolle des Josef teilt. Prompt wurde eine offene Holzkrippe gebaut, wurden Kostüme genäht. Seitdem ist der zweite Weihnachtsfeiertag der Tag der lebendigen Krippe in Macherbach: "Im ersten Jahr hatten wir Pech. Da hat es so sehr gestürmt, dass wir die Veranstaltung auf Neujahr verlegen mussten", berichtet Jörg Federspiel, der einen der vielen Hirten spielt. Dennoch: Die lebendige Krippe war ein Erfolg und wurde zum Selbstläufer. Rund 1000 Besucher kommen alljährlich aus dem ganzen Saarland, um sich das Spektakel anzusehen. "Wir haben uns damals gedacht, nach zwei Tagen Herumsitzen und Schlemmen, wollen die Leute mal raus und spazieren gehen - und wir hatten Recht", so Federspiel. Der rund 500 Meter lange mit Lichtern ausgeleuchtete Weg zur Josef-Kapelle und der gegenüberliegenden Krippe am Waldesrand lohnt sich - besonders für Familien mit Nachwuchs. "Es ist einer der schönsten und idyllischsten Flecken unserer Gemeinde. Jedes Jahr gibt es ein großes Hirtenfeuer, an dem unsere Hirten gemeinsam mit den Kindern Stockbrot backen. Der Schäfer aus dem Ort, Reinhold Naumann, kommt mit seinen Schafen und der Musikverein Bubach-Calmesweiler sowie das Hans-Lesch-Quartett sorgen für weihnachtliche Stimmung", so Hans Gihl.Von 14 bis 18 Uhr wird in der Krippe die Weihnachtsgeschichte zur Geburt des Christuskindes dargestellt. Halbstündlich läuten die Glocken der Josef-Kapelle und ein Hirte liest die Weihnachtsgeschichte vor: "Wir zeigen eine Geschichte zum Anfassen. Die Kinder können die Tiere streicheln und Fotos mit uns machen", sagt Stephan Morbe. Nur eines ist nicht echt in dieser Krippe: das Jesuskind. "Da müssen wir eine Puppe nehmen. Das könnten wir nicht verantworten, dass da ein echtes Kind liegt, wenn es bitterkalt ist", erklärt Jörg Federspiel.

Damit es auch den Besuchern nicht kalt wird, "gibt es Glühwein, Rostwürste und unser wärmendes Hirtenfeuer", so Morbe. Trotz all der Weihnachtsthematik, steht für die Freunde des Kapellenvereins nicht die Darstellung christlicher Werte im Vordergrund: "Es ist für uns eine lieb gewonnene Tradition geworden, die keinen religiösen Hintergrund hat", betont Jörg Federspiel. Das Zusammensein mit Freunden und der Familie sowie das gemeinsame Schaffen stehe an erster Stelle. bla

"Es ist für uns eine lieb gewonnene Tradition geworden, die keinen religiösen Hintergrund hat."

Jörg Federspiel

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