Bescherung Viele Tiere lieben gut verpackte Geschenke

Saarbrücken · Unter so manchem Weihnachtsbaum liegen Leckerli und Spielzeuge für vierbeinige Familienmitglieder – und die packen gerne aus.

 Warten auf den Weihnachtsmann: (von links) Oscar, Andreas Bastian und Joshi.    

Warten auf den Weihnachtsmann: (von links) Oscar, Andreas Bastian und Joshi.    

Foto: Bastian

Weihnachten geht in die heiße Phase, Heiligabend steht kurz bevor. Während Herrchen und Frauchen sich vollends dem alljährlichen Vorweihnachtsstress hingeben, Geschenke besorgen, Einkäufe erledigen und in letzter Minute noch einmal das Weihnachtsmenü umschmeißen, zeigen sich  die vierbeinigen Familienmitglieder von diesem Chaos eher unbeeindruckt. Schließlich ist Heiligabend – bis auf das Stück Festtagsbraten, das da wie zufällig vom Tisch fällt – für sie ein Tag wie jeder andere. Und dennoch: Unter dem Weihnachtsbaum liegen  immer öfter auch Geschenke für Hund, Katze und Co. Doch was schenkt man jemandem, der mit einem Parfum, einem Buch oder einem Amazon-Gutschein so rein gar nichts anfangen kann?

Im großen und ganzen gibt es da zwei Optionen: Spielzeug oder Leckerli. Am besten beides zusammen. Nomi, der Hund der Familie Müller, „bekommt wie alle anderen Familienmitglieder auch etwas Kleines zu Weihnachten“ – das ist gar keine Frage.

Etwas Kleines meint: Eine ganze Schachtel voll mit Überraschungen: Leckerli, ein kleines Spielzeug, vielleicht ein Knochen. Alles versteckt in Zeitungspapier und sogar verpackt. „Das darf Nomi dann wie wir Großen auch zerreißen“, erzählt Mama Müller. Mit der Leckerli-Suche in der Kiste hat Nomi dann auch gleich ihre Beschäftigung für den Heiligen Abend gefunden. Und Spaß macht es natürlich auch. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen also.

Verwöhnt werden auch die Vierbeiner von Danny Wiedemann. Als „vollwertige Familienmitglieder“, wie Wiedemann sagt, bekommen Hund Brownie und die Familien-Katze nicht nur zu Weihnachten Geschenke, sondern auch zum Geburtstag. „Alle bekommen immer was zum Spielen“, erzählt sie. Und auch hier spielt die Verpackung eine wichtige Rolle: Die Geschenke verpackt Wiedemann stets in ökologisch unbedenklichem Geschenkpapier. Denn: „Das Größte ist, alles auseinanderzureißen und die Beute für sich zu gewinnen.“

Sewit T. und Florian S. beschenken ihre Katzen Kaya und Minka mit Spielzeug, einem Futterball und ihren Lieblingsleckerli. Auch für sie ist klar: „Wir werden es wirklich einpacken und unter den Weihnachtsbaum legen.“

Wir halten also fest: Spielzeug, Leckerli und die passende Geschenkverpackung sind die Trends,  wenn es um tierische Weihnachtsgeschenke geht. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel.

Da gibt es die Verweigerer: „Ich schenke nicht, wenn ich schenken muss, sondern nur, wenn ich das möchte.“ Die Pragmatiker: „Der Hund bekommt eine Leine zu Weihnachten, weil wir eine neue brauchen.“

Oder Andreas Bastian, der die Sache mit den Weihnachtsgeschenken für Vierbeiner ganz anders angeht. Er ist Besitzer beziehungsweise Mitbesitzer von gleich zwei Hunden: Oscar und Joshi. Für die gibt es jedes Jahr das gleiche Geschenk: einen hundegerechten Urlaub. Mit weiteren Hundebesitzern hat er sich „zu einem regelrechten Kollektiv von Hundehaltern zusammengeschlossen, die ihrem Hund zu Weihnachten einen artgerechten Hundeurlaub schenken“.

So ein Urlaub ist natürlich nicht ganz uneigennützig – dennoch: „Der Hund steht im Mittelpunkt. Das ist eine Woche, in der alles für die Hunde getan wird, und der Mensch tritt zurück“, erklärt Bastian. Es gehe dabei vor allem darum, „Hunde zusammenzubringen, sodass sie gut sozialisiert bleiben“, sagt er weiter.

„Hundekontakt ist schon ein Riesengeschenk für Hunde im Vergleich zu Einzelhaltung“, betont er. Joshi, ein Bichon Frisé, dessen Fell besondere Pflege braucht, bekommt von seinen „Großeltern“ außerdem noch eine Frisierstunde geschenkt, um „schick fürs Fest zu sein“, sagt Bastian lachend.

Doch an Joshi ist nicht nur das Fell besonders. Er ist ausgebildeter Begleithund und arbeitet für die Malteser Homburg. Dort besucht er insbesondere Menschen mit Demenz und Handicap, um Trost zu spenden. „Das ist sein Geschenk zurück an die Menschen“, sagt Bastian.

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