Weiche und warme Klänge auf Holz

Sitzerath. Als die 14-jährige Selina Steinmetz aus Sitzerath im November bei der Veranstaltung "Kinder, Kunst und Kirche" in Werschweiler mit ihrem Marimbafon auftrat, wunderten sich viele Besucher, weil sie ein solches Schlaginstrument bisher noch nie gesehen hatten. Sein weicher und warmer Klang beeindruckte die Zuhörer sehr, als das Mädchen zwei Stücke darauf spielte

 Selina Steinmetz spielt einige Instrumente. Besonders gerne spielt sie auf dem Marimbafon. Foto: B & K

Selina Steinmetz spielt einige Instrumente. Besonders gerne spielt sie auf dem Marimbafon. Foto: B & K

Sitzerath. Als die 14-jährige Selina Steinmetz aus Sitzerath im November bei der Veranstaltung "Kinder, Kunst und Kirche" in Werschweiler mit ihrem Marimbafon auftrat, wunderten sich viele Besucher, weil sie ein solches Schlaginstrument bisher noch nie gesehen hatten. Sein weicher und warmer Klang beeindruckte die Zuhörer sehr, als das Mädchen zwei Stücke darauf spielte. Das Marimbafon ist dem Xylofon ähnlich und wird mit großen Holzstäben gespielt. Es verfügt in der Regel über einen Umfang von vier Oktaven und liegt klanglich eine Oktave tiefer als das Xylofon.Wie kommt es, dass ein Kind im Laufe der Jahre ein so großes Interesse an einem nicht gerade alltäglichen Instrument hat? Mit sechs Jahren versuchte sie sich daheim an einem Kinderschlagzeug. Es fesselte sie so sehr, dass sie kurz später zu Patrik Neumeyer nach Wadrill in den Unterricht ging. Durch eifriges Üben war Selina bald soweit, dass sie in das Gemeindejugendorchester Nonnweiler aufgenommen werden konnte, in dem sie vier Jahre mitwirkte. "Im Proberaum in Otzenhausen stand ein Xylofon", erzählte sie. "Mit den Stäben darauf Musik zu machen machte mir damals ungemein Spaß."

Nachdem sie eines Tages auch ein Marimbafon ausprobiert hatte, entschied sie sich, dieses Instrument zu erlernen. Ihre Eltern nahmen Kontakt zu dem Lehrer Fedor Pudranski in Saarbrücken auf. Seither fährt sie regelmäßig zu ihm und hat, wie die Besucher in Werschweiler feststellen konnten, bereits große Fortschritte gemacht. Und das auf einem eigenen Instrument, das Vater und Mutter ihr gekauft haben.

Beim regionalen Wettbewerb "Jugend musiziert" überzeugte Selina ebenso wie zurzeit bei ihren Einsätzen im Braunshausener Musikverein, im Landesjugendorchester und im sinfonischen Blasorchester. Ein Erlebnis war ihr Mitwirken im Ensemble "Percussion under Construction" beim Staatstheater Saarbrücken. "Dort dabei zu sein, war für mich eine große Ehre. Unter acht Erwachsenen war ich das einzige Kind." Das Marimbafon ist jedoch nicht Selinas einziges Instrument. Außer Schlagzeug spielt sie noch Klavier und Trompete. Zuhause ist sie mit ihrer Musik nicht allein. Vater Joachim bläst die Posaune, die Trompete und den Dudelsack und ist Schlagzeuger. Mutter Anja kann vorzüglich mit der Querflöte umgehen, während Schwester Tamara von Klavier und Klarinette begeistert ist. Hausmusik steht bei der Familie Steinmetz oft auf dem Programm. Dabei kann das Quartett auf ganz unterschiedliche Besetzungen zurückgreifen. Selina Steinmetz, die eine hochtalentierte Musikerin und den eingeschlagenen Weg bisher unbeirrt gegangen ist, möchte auch nach dem Abitur am Hochwaldgymnasium Wadern der Musik treu blieben. Sie würde gerne Musik studieren, vielleicht in Richtung Lehramt, wie sie im SZ-Gespräch anklingen ließ. "Mit den Stäben darauf Musik zu machen machte mir damals ungemein Spaß."

Selina Steinmetz

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