Wehr rettet Unfallopfer aus Autos

Ensheim/Altenkessel · Die Feuerwehren im Westen und Osten Saarbrückens sind für den Ernstfall gerüstet. Das zeigten sie einmal mehr am Wochenende. Mit großer Vorsicht kümmerten sie sich um Verletzte. Zum Glück waren es nur Übungen.

Ensheim/Altenkessel. Rumms. Das Explosionsgeräusch geht vielen Schaulustigen durch Mark und Bein. Auch wenn Ensheims Löschbezirksführer Berthold Jung zuvor angekündigt hat, dass diese spektakuläre Jahreshauptübung des Löschabschnitts Ost der freiwilligen Feuerwehr genau mit diesem Donnerschlag beginnen soll. In der Halle der Maschinenbaufirma Freis hat sich Gas gesammelt, das schließlich explodiert ist. So hat es der Ensheimer Feuerwehrmann Georg Schneider in seiner Übungsbeschreibung vorgegeben. Auch Autos außerhalb der Halle wurden beschädigt, eines davon brannte sogar.Klar, dass die Feuerwehrleute aus Ensheim zuerst vor Ort sind. Doch zunächst lassen sie das brennende Auto außer Acht. "Unsere Leute haben festgestellt, dass darin keine Menschen sind", erläutert Jung. Und anders, als die Filmemacher uns glauben machen wollen, sind brennende Fahrzeuge nicht so gefährlich. Jung erklärt per Mikrofon: "Ein Auto brennt, aber es explodiert nicht sofort." Also kümmern sich die Lebensretter zuerst um die, die verletzt in der verqualmten Halle eingeschlossen sind und um die Insassen der beiden anderen Autos. Erst als nach und nach die Kameraden aus Bischmisheim, Fechingen, Brebach, Eschringen und Alt-Saarbrücken am Unglücksort eintreffen, kümmert sich ein Trupp um das brennende Auto.

So gibt es für die Übungsgäste einiges zu beobachten. Angefangen von der Arbeit der "Löschangriffstrupps", über den Aufbau der Wasserversorgung bis zur technischen Hilfe an den Autos. Dort zerlegen die Feuerwehrleute die Unfallautos fachmännisch mit hydraulischen Scheren und Spreizern, um die Unfallopfer zu befreien.

Einen Einblick in die Rettungsarbeit gewähren auch die Altenkessler Feuerwehrleute ihrem Publikum beim Tag der offenen Tür. Dazu haben sie mehrere Schrottautos publikumswirksam auf dem Coucy-Platz aufgebaut.

Eines liegt sogar auf dem Dach, ein anderes auf der Beifahrerseite, andere haben sich ineinandergeschoben. Gemeinsam mit befreundeten Wehren aus Völklingen, Riegelsberg und Dudweiler machen sich auch hier die ehrenamtlichen Lebensretter unmittelbar nach dem Alarm ans Werk.

Im Saarbrücker Westen ist Willi Wagner Löschabschnittsführer. Er verweist wie die Ensheimer Kollegen auf die "patientenschonende" Bergung der Verletzten.

"Es gibt aber auch die so genannte Crash-Rettung, die allerdings der Notarzt anordnen muss", erklärt er weiter. Etwa dann, wenn akute Lebensgefahr besteht und das Unfallopfer schnell befreit werden muss. Dennoch sei es immer wichtig, die Unfallautos mit Stützen, Holzklötzen, Hebekissen und allen möglichen Hilfsmitteln zu stabilisieren.

Seit 70 Jahren bei der Feuerwehr

Burbach. Die freiwilligen Feuerwehrleute befördern und ehren die Verdienten aus ihren Reihen normalerweise im Anschluss an die Jahreshauptübung des jeweiligen Löschabschnitts. So ist es auch im Löschbezirk Mitte der Fall.

Weil allerdings das Jubiläum 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Saarbrücken alles überstrahlt, rief Löschabschnittsführer Dieter Dillschneider zum Ehrungsabend ins Bürgerhaus Burbach. Sozusagen als Abschluss der Jubiläumsfeier.

Wie Saarbrückens Wehrführer Tony Bender betonte, geht das Jubiläum auf die Gründung der freiwilligen Feuerwehr 1862 im heutigen Löschbezirk St. Johann zurück.

Wie Bender und Dillschneider ging auch Saarbrückens Sicherheitsbeauftragter Harald Schindel noch einmal auf das gelungene Feuerwehrjubiläum ein. Für die besonderen Ehrungen war Ralf Haag vom Landesfeuerwehrverband zuständig.

Er ist im Verband für den Regionalverband Saarbrücken verantwortlich. Günther Neu und Karl-Heinz Ohofen sind bereits seit 70 Jahren bei der Feuerwehr. Klaus Kessler hat zwar erst 40 Feuerwehrjahre auf dem Buckel, dafür handelt es sich aber ausschließlich um aktive Dienstzeit. al

Auf einen Blick

Beförderungen: Feuerwehranwärter: Tobias Knapp, Jean-Claude Detemple, Jan-Sven Kerner. Feuerwehrmann: Fabian Tietze, Frank-Michael Pontius, Jan Grahmann, Rouven Diener. Oberfeuerwehrmann: Tobias Frisch, Lars Meyer, Laszlo Pinter. Hauptfeuerwehrmann: Benjamin Hiber, Sascha Flaus, Dominik Herr. Löschmeister: Jens Löffler, Christian Cazaux, Thomas Friedrich. Oberlöschmeister: Manuel Braun, Sebastian Hauer. Brandmeister Patric Spaziano, Dennis Gramsch, Sascha Künzer, Christian Reiber. Ehrenzeichen Katstrophenschutz: Albert Kindel, Jürgen Schley. Der Landesfeuerwehrverband ehrte Klaus Kessler für 40 Jahre, "Fred" Friedrich Rammel und Hans-Heinz Brahmer für 60 Jahre sowie Günther Neu und Karl-Heinz Ohofen für 70 Jahre bei der Feuerwehr. al

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