Wegekreuz steht seit über 200 Jahren

Ballweiler. In der Biesinger Straße, wo die Straße "Hinter den Weiden" im spitzen Winkel abzweigt, steht das älteste, gut erhaltene Wegekreuz von Ballweiler, vermutlich an der Stelle, wo es im Jahr 1811 gesetzt wurde - somit seit gut 200 Jahren. Seit 1956 steht das Wegekreuz unter Denkmalschutz

 Seit der Restaurierung im Jahr 1995 ist die Inschrift auf dem Sockel des Wegkreuzes in Ballweiler gut lesbar und der Hinweis auf Margareta Wilhammer wieder sichtbar. Foto: Arbeitskreis Dorfbuch

Seit der Restaurierung im Jahr 1995 ist die Inschrift auf dem Sockel des Wegkreuzes in Ballweiler gut lesbar und der Hinweis auf Margareta Wilhammer wieder sichtbar. Foto: Arbeitskreis Dorfbuch

Ballweiler. In der Biesinger Straße, wo die Straße "Hinter den Weiden" im spitzen Winkel abzweigt, steht das älteste, gut erhaltene Wegekreuz von Ballweiler, vermutlich an der Stelle, wo es im Jahr 1811 gesetzt wurde - somit seit gut 200 Jahren. Seit 1956 steht das Wegekreuz unter Denkmalschutz.Aus den alten Kirchenbüchern kann man nach Angaben der Mitglieder des Arbeitskreises "Dorfbuch Ballweiler-Wecklingen" erfahren, dass Margareta Wilhammer am 16. Juli 1741 als Tochter des Johann Wilhammer und seiner Frau Anna Margareta Bieringer in Ballweiler geboren war. Sie war seit dem 22. Juni 1762 verheiratet mit Christoph Ries. Ihr Mann starb schon 1799, sie selbst am 1829 in hohem Alter. Nachkommen dieser Familie Ries leben bis heute in Ballweiler.

Unbekannt ist nach den Recherchen des Arbeitskreises, welcher Steinmetz das Wilhammer-Kreuz angefertigt hat. Aus welchem Anlass das Kreuz errichtet wurde, kann man aus der im Jahr 1995 restaurierten Inschrift jedoch nicht herauslesen.

Das Jahr 1811 verweist auf die Napoleonzeit. Der "Kaiser der Franzosen" war damals auch Kaiser der Ballweiler, denn in der Zeit zwischen 1801 und 1815 gehörte unsere Heimat mit dem linken Rheinufer zu Frankreich.

Die Ballweiler waren damals französische Staatsbürger und mussten Steuern zahlen und Soldaten stellen. Ob das Kreuz etwas mit den Kriegen Napoleons zu tun hat, lässt sich nicht feststellen.

Das Kreuz hat die 200 Jahre so gut überstanden, weil Leute gut darauf achtgegeben und es, wenn nötig, immer wieder hergerichtet haben. In dem Buch über "Wegekreuze im Saarpfalzkreis", das Kreisdenkmalpfleger Bernhard Becker 1993 veröffentlicht hat, ist das alte Kreuz im Zustand vor seiner letzten Restaurierung abgebildet. Man erkennt den Farbanstrich, der entfernt wurde und eine andere Lesart des Datums der Errichtung des Kreuzes. Im Buch steht 24. Oktober, das Datum der Restaurierung wurde aber auf den 24. Dezember 1811 korrigiert. Man sieht im Buch auch sehr deutlich, wie respektvoll und sorgsam der Platz eingezäunt und mit Kletterrosen bepflanzt war - von Leuten aus der Nachbarschaft.

Wenn das Wegekreuz weiter mit der gleichen Wertschätzung gehütet wird, kann es nach Einschätzung des Ballweiler Arbeitskreises noch ein paar Jahrhunderte überstehen. red

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