Wege durch den Muschelkalk

Homburg. Wenn man die neuesten Tourismus-Prognosen betrachtet, dann scheint der Saarpfalz-Kreis weiterhin gute Karten zu haben. Noch dazu mit der Beförderung zur Biosphärenregion

 Viele Gruppen haben sich im vergangenen Jahr aufgemacht, den Jakobs-Weg zu gehen. In diesem, einem heiligen Jakobus-Jahr, werden noch mehr Pilger erwartet. Fotos: SZ/Thorsten Wolf

Viele Gruppen haben sich im vergangenen Jahr aufgemacht, den Jakobs-Weg zu gehen. In diesem, einem heiligen Jakobus-Jahr, werden noch mehr Pilger erwartet. Fotos: SZ/Thorsten Wolf

Homburg. Wenn man die neuesten Tourismus-Prognosen betrachtet, dann scheint der Saarpfalz-Kreis weiterhin gute Karten zu haben. Noch dazu mit der Beförderung zur Biosphärenregion. Die neuesten Analysen der Tourismus-Industrie, die anlässlich der weltgrößten Reisemesse in Berlin, der ITB, erstellt werden, zeigen deutlich, dass die Vorliebe für Heimat- und Kurzurlaube zu einem verlässlichen Zukunftstrend wird. "Bei uns im Kreis laufen die Wander- und Radfahrangebote am besten", erklärt Wolfgang Henn, Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik, der gestern zu Gast in unserer Redaktion war. Zusammen mit Kirsten Schwarz, die für Marketing und Werbung bei der Saarpfalz-Touristik zuständig ist: "Seit das Buch von Hape Kerkeling über den Jakobsweg zu einem solchen Erfolg wurde, spüren auch wir, dass das Interesse stetig zunimmt." Denn auch innerhalb des umfangreichen Wanderwege-Angebots im Kreis gibt es Vorlieben: Die vier Premiumwege - Kirkeler Tafeltour, Bliesgau-Tafeltour, St. Ingberter Hüttenwanderweg und Homburger Schlossbergtour - werden gerne angenommen. Aber der absolute Hit ist der Jakobsweg vom Kloster Hornbach über Saarbrücken nach Metz. "Wir bringen noch vor Beginn der Saison eine Wanderkarte über den Jakobsweg heraus", verspricht Henn, "danach wurde schon sehr oft gefragt." Obendrein ist dieses Jahr ein Heiliges Jahr, also ein Grund mehr, den Weg zu gehen, wie Kirsten Schwarz vermutet. Die Saarpfalz-Touristik hat viel getan, um den Kreis attraktiv zu machen. Es gibt allein elf Nordic Walking Parks, 130 Ferienwohnungen, wovon die Hälfte klassifiziert ist, es gibt regionale Produkte aus der Biosphäre und viel Stille, Weite, Natur und Inspiration. Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist demnächst eine Keltenausstellung geplant, informiert Wolfgang Henn, "und wo ist ein so genannter Ankerpunkt? Natürlich bei uns in Reinheim und Bliesbruck". Die Pompeji-Ausstellung vor drei Jahren hatte einen deutlich spürbaren Zuwachs an Besuchern in die Region gebracht, "es wäre schön, wenn man irgendwann etwas Ähnliches mit den Kelten auf die Beine stellen könnte", hofft Kirsten Schwarz. Sie ist stolz auf die Aktivitäten, die die Saarpfalz-Touristik im näheren Umfeld stemmt: Die beliebten und meist komplett ausgebuchten Ausflugsfahrten, der Keramikmarkt, der am 20. März in Homburg stattfindet, ebenso der Homburger Landmarkt oder der Blieskasteler Appel- und Grumbeermarkt. "Wir sind auf vielen Messen verteten", sagt Wolfgang Henn. Schon an diesem Wochenende auf der Saar-Lor-Lux-Tourismus-Börse in St. Ingbert. Auch in der "Tourist Information" im Outlet-Center in Zweibrücken wirbt die Saarpfalz einträchtig zusammen mit der Westpfalz für die Großregion. "Über 1,8 Millionen Besucher im Jahr - das ist eine wichtige Werbeplattform für uns", findet Kirsten Schwarz. Meinung

Apfelsaft und Freundlichkeit

 SZ-Redakteurin Christine Maack (links) im Gespräch mit Wolfgang Henn und Kirsten Schwarz von der Saarpfalz-Touristik.

SZ-Redakteurin Christine Maack (links) im Gespräch mit Wolfgang Henn und Kirsten Schwarz von der Saarpfalz-Touristik.

Von SZ-Redakteurin Christine Maack Der Trend zeigt seit Jahren, dass der Deutschland-Tourismus im Aufwind ist. Und zwar nicht als Notlösung, weil Mallorca oder Teneriffa gerade nicht zu bezahlen sind, sondern, weil man gerne in einer vertrauten Umgebung seine Freizeit verbringt, gut isst, wandert, seine Ruhe hat. Deshalb war es wichtig, dass die Touristik-Förderer im Saarland ihre Angebote ständig weiter ausgebaut haben: Nordic-Walking-Parks, Fahrrad-Wege, der Jakobsweg, Premiumwanderwege, Kanufahren, Hüttenwege, historische Pfade, Schlemmertouren - das alles ist innerhalb der vergangenen fünf Jahre auf den Weg gebracht worden. Jetzt zahlen sich die Bemühungen aus. Vor allem der Service ist deutschlandweit stetig besser geworden. Auch die Saarpfalz-Touristik kann nicht klagen, die Anbieter in der Biosphärenregion sind zwischen blühenden Wiesen, Apfelsaft und hübschen Ferienwohnungen gut aufgestellt.

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