"Weg der Freundschaft" verbindet Länder, Dörfer und MenschenDeutsch-französische Geschichte erwandern

Silwingen/Biringen/Waldwisse. Es gibt alljährlich zwei Feste, bei denen die alte Freundschaft zwischen den Nachbarorten Biringen und Waldwisse, ganz in der Nähe der Merziger Stadtteile Silwingen und Mondorf gelegen, gefeiert wird: der grenzüberschreitende Fastnachtsumzug und das "Fest der Freundschaft" unmittelbar an der Landesgrenze auf Waldwisser Bann

Silwingen/Biringen/Waldwisse. Es gibt alljährlich zwei Feste, bei denen die alte Freundschaft zwischen den Nachbarorten Biringen und Waldwisse, ganz in der Nähe der Merziger Stadtteile Silwingen und Mondorf gelegen, gefeiert wird: der grenzüberschreitende Fastnachtsumzug und das "Fest der Freundschaft" unmittelbar an der Landesgrenze auf Waldwisser Bann. Die Zeiten, als von Merzig aus eine Eisenbahnverbindung über Mechern, Mondorf, Silwingen und Biringen nach Waldwisse führte, sind längst vorbei. Zur Überquerung des Saartales zwischen Merzig und Mechern musste für die Eisenbahnstrecke Merzig-Waldwisse eine 245 Meter lange und 24,5 Meter hohe Brücke über die Saar gebaut werden. Im Zweiten Weltkrieg war ein aufgeregter Pionierleutnant der Wehrmacht der irrigen Meinung, die französische Armee greife in breiter Front an. Brücke gesprengtEr zündete die Sprengladung an der Brücke, die völlig zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Zwischen Biringen und Waldwisse gab es ebenfalls eine Eisenbahnbrücke. Zwischen Silwingen und Waldwisse verlief ein Tunnel, Reste sind im Biringer Bereich noch vorhanden. Im Waldwisser Wald wurde über einen hohen Schornstein die Tunnelentlüftung vorgenommen. Biringen, das Jahrhunderte lang mit Waldwisse verbunden war, gehörte bis 1935 zur Pfarrei Waldwisse. Im September 1939 war der Ort einige Tage durch französische Truppen besetzt. Zwischen Biringen und Waldwisse liegt ein gut erhaltener jüdischer Friedhof. Die geschichtsträchtige Landschaft hat den Biringer Dieter Pignon dazu bewogen, einen "Weg der Freundschaft" auszuarbeiten. Der Vorschlag kam sowohl beim Biringer Ortsvorsteher Lutwin Weidig als auch bei seinem Kollegen aus Waldwisse, Michel Nade, und Rehlingen-Siersburgs Bürgermeister Martin Silvanus gut an. Im Rahmen des "Festes der Freundschaft" wird der grenzüberschreitende Weg bei einer historischen Wanderung vorgestellt. Start ist am Samstag, 7. August, 16 Uhr, in Biringen am Weg nach Waldwisse. Biringen/Waldwisse. Der "Weg der Freundschaft" im saarländisch-lothringischen Grenzgebiet von Biringen und Waldwisse beginnt am "Platz der Freundschaft" an der Straße nach Waldwisse. Der Weg führt zunächst zur Pfarrkirche in Waldwisse als Sitz der Pfarrei, zu der Biringen Jahrhunderte lang gehörte. Nach einem Besuch beim Steinmetz "Toun" geht es wieder Richtung Biringen zum "Judenfriedhof", danach weiter in Richtung Zeurange. Auf der Höhe im Wald biegt der Weg links ab, nach dem Verlassen des Waldes geht es über den alten Waldwisser-Burg Escher-Weg an "Giwerst" vorbei über die L 172 zu den "Erbhöfen". Durch das Biringer Neubaugebiet geht es dann zum Biringer Sportplatz, der nahe der Messstation des Saarlandes für das Kernkraftwerk Cattenom liegt. Beim Durchqueren des Waldwisser Waldes wird der Luftschacht des früheren Eisenbahntunnels sichtbar. Schützengräben und ehemalige Frontstellungen sind noch Relikte der Kämpfe im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Verlassen des Waldes wird der "Römerweg" überquert, um dann zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückzukehren. Die Gesamtwegestrecke beträgt rund neun Kilometer. Die erste historische Wanderung am Samstag, 7. August, 16 Uhr führt Dieter Pignon. rlInfos: Dieter Pignon, Biringen, Heinrich-Wirth-Straße 8, 66780 Rehlingen-Siersburg, Telefon (0 68 69) 23 36 27, E-Mail: d.pignon@web.de

Auf einen BlickFestprogramm: Samstag, 7. August, nach der Rückkehr der Wanderer Fassanstich, Dämmerschoppen, Musik. Sonntag, 8. August, ab neun Uhr heilige Messe im Freien auf dem Festplatz, Ehrenwein, Frühschoppen, Mittagessen und bis zum Ausklang Spiele für Jung und Alt mit musikalischer Unterhaltung. rl

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