Wasser- und Bodenverband fühlt sich überrumpelt

Einöd. Die jüngste Verbandsversammlung des Wasser- und Bodenverbandes Homburg-Einöd stand vor allem im Zeichen der bereits durchgeführten Gewässerentwicklungsmaßnahmen an der Blies durch das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz Saarbrücken (LUA)

 Zu den Aufgaben des Wasser- und Bodenverbandes Einöd gehören, wie hier auf einem Archivbild, die Pflegearbeiten an den Entwässerungsgräben sowie die Säuberung vom Gerhardsgraben. Foto: Heintz/SZ-Archiv

Zu den Aufgaben des Wasser- und Bodenverbandes Einöd gehören, wie hier auf einem Archivbild, die Pflegearbeiten an den Entwässerungsgräben sowie die Säuberung vom Gerhardsgraben. Foto: Heintz/SZ-Archiv

Einöd. Die jüngste Verbandsversammlung des Wasser- und Bodenverbandes Homburg-Einöd stand vor allem im Zeichen der bereits durchgeführten Gewässerentwicklungsmaßnahmen an der Blies durch das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz Saarbrücken (LUA). Und während das LUA, vertreten durch Jan Meyer, die Maßnahme als strukturverbessernde Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie verteidigte, erhoben die Vertreter der Grundstückseigentümer und -pächter sowie des Wasser- und Bodenverbandes, des Bauernverbandes und der Landwirtschaftskammer des Saarlandes ebenso energischen Widerspruch gegen die nach ihrer Ansicht unangemessenen Ausführungen der Arbeiten.Jan Meyer führte an, dass das Saarland laut Wasserrahmenrichtlinie der EU zur Durchführung dieser Maßnahmen verpflichtet war. Darüber seien auch die Betroffenen ausreichend informiert worden. Das Entfernen der Böschungs- und Uferbefestigungen an der Blies werde zu keinen radikalen Auskolkungen führen. Die weitere Entwicklung wird diese Maßnahme rechtfertigen, so Meyer. Das LUA werde auch zur Schadensbegrenzung rechtzeitig eingreifen.

Dagegen erhob Verbandsvorsitzender Adolf Bach (Einöd) den Vorwurf, dass ein zugesagtes Gespräch vor Beginn der Arbeiten nicht zustande kam und der Wasser- und Bodenverband überrumpelt worden sei, zumal bei den Informationsveranstaltungen viele Fragen offen blieben und der Wasser- und Bodenverband mit diesen Eingriffen in die stabile Kulturlandschaft nicht einverstanden war. Richard Schreiner als Vertreter des Bauernverbandes Saar hob hervor, dass man hier der Landwirtschaft wieder die Lasten aufbürdet und forderte, die betroffenen Landwirte für den Verlust von Grundstücksflächen zu entschädigen. Kurt Hofmann von der Landwirtschaftskammer des Saarlandes bemängelte, dass bei dieser Maßnahme die ökonomische Seite nicht beachtet worden sei. Hier werde einer intakten Kulturlandschaft durch eine zweifelhafte Vorgehensweise künftige große Schäden zugefügt.

Vorbehaltlos wurde die Jahresrechnung 2011 zugestimmt und der Haushaltsplan für 2012 verabschiedet. Als vordringliche Maßnahmen im laufenden Jahr nannte der Wasser- und Bodenverband wieder die Pflegearbeiten an den Entwässerungsgräben sowie die Räumung eines Teilstücks vom Gerhardsgraben. red

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