Was tun, bevor sich was tut

Sulzbach/Dudweiler. Lärmbelästigung, Sachbeschädigung, heftige Prügeleien in aller Öffentlichkeit - all das sind Geschehnisse, die die Bürger nervös machen und an ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl nagen. Das muss nicht sein, meint die Polizei-Inspektion (PI) Sulzbach und bemüht sich seit geraumer Zeit, solcherlei schon im Keim zu ersticken

Sulzbach/Dudweiler. Lärmbelästigung, Sachbeschädigung, heftige Prügeleien in aller Öffentlichkeit - all das sind Geschehnisse, die die Bürger nervös machen und an ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl nagen. Das muss nicht sein, meint die Polizei-Inspektion (PI) Sulzbach und bemüht sich seit geraumer Zeit, solcherlei schon im Keim zu ersticken. Das, was kürzlich federführend Polizeikommissarin Martina Grimm (27, Foto: SZ) der Öffentlichkeit vorgestellt hat, nennt sich Präsenz- beziehungsweise Präventionskonzept. Es resultiert aus dem ständig steigenden Phänomen des Treffens von Kindern und Jugendlichen an ganz bestimmten Örtlichkeiten inklusive der Straftaten, die damit verbunden sind.

Es sind die so genannten szenetypischen Treffpunkte, die die uniformierten Beamten im Auge behalten. Treffs, an denen regelmäßig der Punk abgeht - mit Gegröle, Trinkgelage, Pöbeleien, Raufereien. Dabei ist es für die Polizisten wichtig, einen wahrhaft bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Indem, wie es das Konzept vorsieht, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten konsequent verfolgt werden; indem die Personalien festgestellt und Platzverweise erteilt werden. Gegebenenfalls tritt man auch in Kontakt mit den Erziehungsberechtigten.

Und es gibt die "Gefährderansprachen". Das bedeutet, dass die Beamten vor Ort eine klare Ansage machen. In aller Deutlichkeit zeigen sie denen, die gerade dabei oder kurz davor sind, sich gründlich danebenzubenehmen, auf, welche strafrechtlichen Konsequenzen sie zu erwarten haben.

Die Überwachung der "Szene" durch die PI Sulzbach erstreckt sich auf die Städte Sulzbach und Friedrichsthal, auf die Gemeinde Quierschied und den Stadtbezirk Dudweiler. 28 Kontroll-Örtlichkeiten, sagt Martina Grimm, sind zurzeit im Präsenzkonzept enthalten. Sie werden regelmäßig angesteuert.

Unter anderem ist dies in Friedrichsthal das nähere und weitere Umfeld des Rathauses, in Sulzbach der Parkplatz hinter dem Berufsbildungszentrum und in Quierschied der Bürgerpark. In Dudweiler wiederum stellt die Polizei ständig wechselnde Örtlichkeiten fest.

Die Liste der Treffpunkte wird ständig aktualisiert. Die Ordnungshüter der Sulzbacher Inspektion wollen so auf neue Beschwerden von Kommunen, Bürgern und auch von Unternehmen reagieren und gegensteuern.

Die neueste Statistik sagt Folgendes aus: Rund 300 Mal sind Polizeibeamte im Sommerhalbjahr 2008 zu Szene-Treffs ausgerückt, in mehr als der Hälfte der Fälle auf Ersuchen der Bürger. Der Rest geht auf die Initiative der Polizisten selbst zurück. Man kann davon ausgehen, sagt Martina Grimm, dass auch im Sommerhalbjahr 2009 die Zahl der Einsätze in etwa konstant bleiben wird.

Im Winterhalbjahr geht die Zahl um weit mehr als die Hälfte zurück. Das liegt in der Natur der Sache, denn: Auch auf Krawall gebürstete junge Damen und Herren verkühlen sich nicht gerne den Hintern unter freiem Himmel. Und noch ein paar Zahlen aus der Statistik: Bei ihren Kontrollen im Sommerhalbjahr 2008 haben die Ordnungshüter 228 Mal die Identität der angetroffenen Personen festgestellt, 524 Mal Gefährderansprachen gehalten, 204 Platzverweise erteilt und zwei Leute vorübergehend in Gewahrsam genommen. Insgesamt hagelte es 58 Strafanzeigen, wobei 20 auf Sulzbach, 13 auf Friedrichsthal, elf auf Quierschied und 14 auf Dudweiler entfielen. Zudem wurden elf Ordnungswidrigkeiten festgestellt.

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