Wettbewerb Was Saarländer für „Jugend forscht“ austüfteln

Saarbrücken · Mit 42 eingereichten Arbeiten war das Teilnehmerfeld beim diesjährigen Jungforscher-Wettbewerb „Jugend forscht“ wieder gut besetzt und das Niveau der eingereichten Arbeiten außerordentlich hoch.

 Mark Schmidt (links) und Johannes Bühl vom Warndt-Gymnasium überzeugten die Jury mit ihrem Projekt zum „besten Brillenputztuch“.

Mark Schmidt (links) und Johannes Bühl vom Warndt-Gymnasium überzeugten die Jury mit ihrem Projekt zum „besten Brillenputztuch“.

Foto: BeckerBredel

Auffallend: die zunehmende Kooperation der Jugendlichen mit Forschungslaboratorien an der Universität des Saarlandes und innovativen Unternehmen. „Wenn die Jugendlichen bestimmte Arbeiten ausführen wollen, sind die Möglichkeiten der Schulen schnell erschöpft“, sagt Wettbewerbsleiter Wolfgang Thewes. Trotzdem gewinne man nicht automatisch, nur weil man mit der Uni kooperiere. „Die Jury achtet sehr genau auf Kreativität und den Eigenanteil der jungen Leute. Wer in der Garage forscht und eine gute Idee sauber umsetzt, hat immer eine Chance“, versichert Thewes. In den Jurygesprächen werde das genau herausgearbeitet.

In der 54. Auflage des Landesentscheids wurden in sieben Fachbereichen Landessieger ermittelt. Lukas Moritz Roth aus Lebach und Felix Thinnes aus Heusweiler haben eine Handprothese entwickelt, die mit Drähten aus Formgedächtnislegierungen enorm Gewicht einsparen. Die von ihnen entwickelte und mit Platz 1 im Bereich Arbeitswelt prämierte Hand wiegt weniger als handelsübliche Prothesen und arbeitet völlig geräuschlos.

Jana Alt aus Lebach und Maide Özdemir aus Hüttersdorf haben an der Uni gearbeitet und sich der epigenetischen Therapie bei Darmkrebs gewidmet. Den Sieg in Biologie erhielten sie, weil die Arbeit sorgfältig untersuche, wie epigenetische Therapeutika spezifische Gene beeinflussen. Chemiesieger wurden Mark Schmidt aus Wadgassen und Johannes Bühl aus Völklingen für ihre Untersuchungen zur Wirksamkeit von Brillenputztüchern und der Eigenentwicklung eines Putztuchs mit Alkohol und Waschnüssen. Aufgrund der für das Saarland nachteiligen Quotenregel im Gesamtwettbewerb konnte die Jury den beiden Jungchemikern nur einen zweiten Platz zuerkennen, obwohl sie in Chemie Landesbeste waren.

Platz 1 in Geo- und Raumwissenschaften belegten Angelina Lattuca und Sina Sehn vom Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis, die im Umfeld der Schule Feinstaubbelastungen mit einem selbst gebauten Messgerät erforschten. Ihr Fazit: „Nehmt den Bus oder geht zu Fuß. Eltern, die mit dem Auto bis zur Schule fahren, schädigen ihre eigenen und die anderen Kinder.“ Mathesieger wurde Florian Bies aus Saarwellingen. Prämiert wurde seine Arbeit zur möglichen Ent­schlüsselung der Beale-Chiffre. Physiksieger wurden Lea Burger aus Saarwellingen und Bonita Ruppert aus Überherrn mit ihren Optimierungsgedanken zu Windenergieanlagen. Sie entwickelten einen Windradturm, der nicht nur die Rotoren zur Stromgewinnung nutzt, sondern zugleich die Innen- und Außenseite des Turms. Landessieger Technik wurden Julian Kobes aus Heusweiler und Yanick Prianon aus Riegelsberg für ihren selbst gebauten Polymer-Roboter für Anwendungen in der Medizintechnik.

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