Was passiert mit Zeltlager unter der Wilhelm-Heinrich-Brücke?

Saarbrücken. Seit Sommer vergangenen Jahres schreiben sich Mitarbeiter der Landeshauptstadt Saarbrücken und des Landesbetriebs für Straßenbau in Neunkirchen Briefe, um den jeweils anderen davon zu überzeugen, dass er ein Problem hat - das Problem, dass unter der Wilhelm-Heinrich-Brücke Wohnungslose ihre Zelte aufgeschlagen und sich dort offenbar dauerhaft eingerichtet haben

Saarbrücken. Seit Sommer vergangenen Jahres schreiben sich Mitarbeiter der Landeshauptstadt Saarbrücken und des Landesbetriebs für Straßenbau in Neunkirchen Briefe, um den jeweils anderen davon zu überzeugen, dass er ein Problem hat - das Problem, dass unter der Wilhelm-Heinrich-Brücke Wohnungslose ihre Zelte aufgeschlagen und sich dort offenbar dauerhaft eingerichtet haben.Dass an einem Ort mitten in der Stadt, auf den täglich tausende Autofahrer und Fußgänger einen Blick werfen, Matratzen rumliegen, alte Stühle stehen, Wäsche aufgehängt und auch mal lautstark gestritten wird, macht kein gutes Bild. Vor der Frage, ob etwas zu tun ist und was womöglich getan werden kann, stand bisher die Frage: Wer muss etwas tun?

Die Polizei könne erst eingreifen, wenn der Eigentümer der Fläche sie darum bitte, sagt Polizeisprecher Klaus Ruffing. Eigentümer ist der Landesbetrieb für Straßenbau. Dessen Sprecher Klaus Kosok sagt, dass sich der Landesbetrieb "nicht in der Pflicht" fühlt, weil "die tatsächliche Sachherrschaft" bei der Stadt liege. Schließlich sei der Zugang zur Fläche unter der Brücke erst dadurch geschaffen worden, dass die Stadt einst eine Wendeltreppe installiert hat. Die Fläche sei damit eine öffentliche Fläche - und damit das städtische Ordnungsamt zuständig.

Durch Zuständigkeitsdebatten lassen sich keine Probleme lösen. Weil man zu dieser Erkenntnis kam, habe die Stadt jenseits aller unterschiedlicher Rechtspositionen inzwischen mit der Polizei gesprochen, teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug gestern auf Anfrage mit. "Weil sich der Eigentümer nicht zuständig und nicht verantwortlich fühlt, sind wir nun in Kontakt mit der Polizei und haben gemeinsame Schritte besprochen, um eine gute Lösung zu finden", sagt Blug. Mitarbeiter der Stadt und der Polizei werden sich unter der Brücke treffen und mit den Wohnungslosen dort einen Weg suchen, der allen gerecht wird.

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