Fast jeder Mensch hat mehrere Male im Jahr eine Erkältung. Die meisten Erwachsenen sind im Durchschnitt zwei bis vier Mal erkältet. Kinder sind sogar vier bis acht Mal oder noch häufiger erkältet, weil ihr Immunsystem noch nicht so gut mit den rund 200 bekannten Erkältungs-Viren umgehen kann.

Erkältungen sind also zunächst etwas sehr normales, andererseits sollte man sie auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Erkältungen sind Infektionen der oberen Luftwege mit Viren, die sehr leicht auf andere Menschen übertragen werden. Deshalb besteht zunächst ein hohes Risiko, andere Menschen anzustecken. Abstand halten und häufiges Händewaschen sind deshalb wichtige Maßnahmen. Erkältungsviren können mehrere Stunden auf der Hautoberfläche überleben. Deshalb gilt vor allem: Nach jedem Naseputzen gründlich die Hände waschen.

Der Erkältete selbst ist noch größeren Risiken ausgesetzt. Häufig treten Komplikationen auf in Form von Entzündungen der Nebenhöhlen, des Halses, der Lunge oder des Mittelohrs. Ursachen sind in den meisten Fällen bakterielle Infektionen, die sich auf die vorhandene Erkältung "aufsetzen" (Hyperinfektion). Diese Erkrankungen haben fast immer einen längeren und schwereren Verlauf als eine "normale" Erkältung und müssen häufig mit Antibiotika behandelt werden. Wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Erkältung besonders hartnäckig ist und Sie über zwei bis drei Tage erhöhte Körpertemperaturen messen, oder Sie sich besonders abgeschlagen fühlen, sollten Sie schnell einen Arzt aufsuchen.

Der Telefon-Doktor ist ein Service der SZ in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland. red