Was geschah im Untergrund?

Sulzbach. "Notmaßnahme: Landesbetrieb für Straßenbau sperrt L 126 Quierschied-Hühnerfeld wegen Unterspülung" lautete die Überschrift einer Pressemitteilung des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS). Die Straße ist seit Montag, 5. November, 10 Uhr, gesperrt

Sulzbach. "Notmaßnahme: Landesbetrieb für Straßenbau sperrt L 126 Quierschied-Hühnerfeld wegen Unterspülung" lautete die Überschrift einer Pressemitteilung des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS). Die Straße ist seit Montag, 5. November, 10 Uhr, gesperrt. Zur genaueren Ursache der Unterspülung werden keine Angaben gemacht, allerdings würde die Straße auf einer Länge von etwa 20 Metern, im Bereich der Kanalbaumaßnahmen des EVS, eine zu geringe Tragfähigkeit aufweisen. "Betroffen ist der Streckenabschnitt der L 126 beginnend an der Kreuzung mit der L 127 (Hundeplatz Quierschied) bis zur Kreuzung Ulrichstraße (Hühnerfeld) auf einer Länge von circa 500 Metern. Der Verkehr wird über die L 127-Fischbach-/Weiherstraße, L 247-Neunkircher Straße und L 258-Grühlingstraße umgeleitet", heißt es in der Mitteilung weiter, und: "Die geplante Bauzeit zur Schadensbehebung beträgt in Abhängigkeit von der Witterungsentwicklung zwei Wochen. Der LfS rechnet während der Bauzeit mit Verkehrsstörungen. Den Verkehrsteilnehmern wird empfohlen, bei der Routenplanung etwas mehr Fahrzeit einzuplanen."Diese Einschätzung scheint etwas optimistisch gewesen zu sein. Denn nach Angaben von Richard Michaely, Leiter der Sulzbacher Ortspolizeibehörde, wurde die Sperrung aktuell auf Mitte bis Ende Dezember verlängert. Michaely kennt auch in groben Zügen den Hergang der Ereignisse. Zuerst habe der Entsorgungsverband Saar versucht, die Straße mit einem Bohrer unterirdisch zu queren. Dabei sei der Bohrer abgebrochen. Ein kurz darauf einsetzender Starkregen habe dann das Übrige getan.

Michaelys erste Sorge galt jedoch dem Brandschutz in Hühnerfeld, denn durch die Sperrung der Straße schaffe es die Sulzbacher Wehr nicht, in den geforderten acht Minuten am Einsatzort zu sein, falls es in der Bahnhofstraße brennt. Daher habe man mit der Freiwilligen Feuerwehr eine nachbarschaftliche Hilfe vereinbart. Im Notfall wird nun, bis zur Freigabe der L 126, der Alarm in Quierschied ertönen.

Die Saarbrücker Zeitung hakte beim Landesbetrieb für Straßenbau nach, Klaus Kosok, Pressesprecher des LfS, teilte vor einer Woche mit: "Die Ursache ist noch nicht eindeutig geklärt." Es würden weitere Untersuchungen erfolgen. Erst dann würden Schadensumfang und -Ursache, Art der Sanierung, Kosten und Kostenträger eindeutig festgelegt werden können. Auch auf erneute Anfrage diese Woche konnte man beim Landesbetrieb noch immer keine der offenen Fragen beantworten.

Derweil steht die Vermutung im Raum, es könnte ein Zusammenhang mit dem Loch am Ortseingang von Brefeld bestehen, das anscheinend durch einen kanalisierten unterirdischen Bach entstanden ist, der sich aus seinem künstlichen Lauf befreite. Richard Michaely jedenfalls will gemeinsam mit Bauamtsleiter Steffen Banuat zu LfS, EVS und RAG Kontakt aufnehmen. Letztendlich wird es um die Frage gehen: Wer trägt die Kosten? dla

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