Verbraucherzentrale Saarland gibt Tipps Was gegen Lebensmittelverschwendung getan werden kann

Saarbrücken · 78 Kilogramm Nahrungsmittel wirft ein Deutscher durchschnittlich im Jahr in den Müll. Laut Verbraucherzentrale Saarland lässt sich viel davon vermeiden.

Vieles, was an Lebensmitteln vermeintlich Abfall ist, muss nicht in den Müll. Fruchthaut oder Kerne lassen sich oft anderweitig verwerten.

Vieles, was an Lebensmitteln vermeintlich Abfall ist, muss nicht in den Müll. Fruchthaut oder Kerne lassen sich oft anderweitig verwerten.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die internationale Natur- und Umweltschutz-Organisation „World Wide Fund for Nature“ (WWF) hat im Jahr 2016 den 2. Mai zum symbolischen Tag der Lebensmittelverschwendung erklärt. Statistisch gesehen landet die Menge an Nahrungsmitteln, die von Januar bis zu diesem Tag produziert wird, jedes Jahr im Müll. Doch auch an den restlichen Kalendertagen des Jahres sollten Menschen nicht verantwortungslos mit Nahrungsmitteln umgehen. Die Verbraucherzentrale Saarland gibt Tipps, wie das gelingt.

78 Kilogramm Lebensmittel landen in Deutschland pro Person und Jahr in der Abfall-Tonne

78 Kilogramm Lebensmittel landen in Deutschland pro Person und Jahr in der Abfall-Tonne. Zu den zahlreichen Abfällen zählen unter anderem Blätter, Schalen und Kerne von Gemüse und Obst. Das muss nicht so sein. Oftmals lassen sie sich nämlich noch kreativ verwerten. „Blätter von Gemüse wie Kohlrabi, Rote Bete oder Möhrengrün können den Salat oder den Smoothie aufpeppen oder zu einem feinen grünen Pesto verarbeitet werden“, erläutert Theresia Weimar-Ehl, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Saarland.

Gemüseschalen eignen sich gut für das Kochen von Gemüsefonds. Und aus Kohlstrünken lassen sich zusammen mit Kartoffeln cremige Pürees kreieren. Die beste Wahl seien saisonale Produkte in Bio-Qualität oder unbehandeltes Gemüse und Obst aus eigenem Anbau, so Weimar-Ehl. Schalen und Blätter aus konventionellem Anbau könnten nämlich mit Pestiziden belastet sein.

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Viele Gemüsesorten muss man gar nicht schälen

„Wer Schalen von Gemüse und Obst verwertet, spart Abfälle und schont Umwelt und Geldbeutel“, erklärt die Expertin und ergänzt: „Gerade in und unter der Schale sitzen wertvolle Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.“ Viele Gemüsesorten muss man zudem gar nicht schälen. Auch Möhren, Gurken, Rettich & Co. kann man nach dem Waschen beziehungsweise Abschrubben unter Wasser mit Schale genießen. Bei Strünken von Blumenkohl und Brokkoli entfernt man die holzigen Stellen und kocht diese einfach mit.

Obstschalen von Äpfeln, Birnen und anderen Früchten können mitgegessen oder mit heißem Wasser in einen fruchtigen Tee verwandelt werden, so die Verbraucherzentrale Saarland weiter. Geschnitten oder geraspelt dürfen die Obstschalen im selbst gebackenen Kuchen landen. Sogar manche Kerne, beispielsweise von Kürbis oder Melone, können knusprig geröstet den Salat verfeinern – oder pikant gewürzt als Knabberei genossen werden. Doch aufgepasst: Aprikosen- und Pfirsichsteine enthalten Blausäure und sollten, genau wie Avocado-Kerne, nicht auf dem Teller landen, warnen die Experten.

Blätter von Kohlrabi, Radieschen, Fenchel, Möhren, Sellerie und Roter Bete sind allerdings essbar. Nicht für den Verzehr geeignet sind hingegen grüne Blätter beziehungsweise grüne Teile von Kartoffeln, Tomaten und Auberginen. Sie enthalten giftiges Solanin. Rhabarberblätter sollten ebenfalls wegen ihres hohen Oxalsäure-Gehalts nicht gegessen werden, heißt es weiter.

Dementsprechend lohne es sich, beim täglichen Verzehr von Nahrungsmitteln bewusst auf die Verwendung und Zubereitung der Speisen zu achten. Nicht alles muss sofort weggeworfen werden, gibt die Verbraucherzentrale Saarland zu bedenken. So leistet jeder einen kleinen, persönlichen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung. Und dies ist doch ganz im Sinne der aktuellen Klima-Debatten. Denn Klimaschutz beginnt in den eigenen vier Wänden.

Weitere Infos zu diesem Thema gibt es im Internet unter www.verbraucherzentrale-saarland.de.