Was der Regen übrig ließ

Schwalbach. Das Unwetter vom Freitag, 6. Juni, richtete in der Gemeinde Schwalbach zum Teil schwere Schäden an. Am stärksten betroffen sind Anwohner aus dem Kindergartenweg in Hülzweiler. Die Gemeindeverwaltung hat 30000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt und rief gemeinsam mit den Ortsvorstehern und den Kirchenvertretern zur Spendenaktion auf

Schwalbach. Das Unwetter vom Freitag, 6. Juni, richtete in der Gemeinde Schwalbach zum Teil schwere Schäden an. Am stärksten betroffen sind Anwohner aus dem Kindergartenweg in Hülzweiler. Die Gemeindeverwaltung hat 30000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt und rief gemeinsam mit den Ortsvorstehern und den Kirchenvertretern zur Spendenaktion auf. Über die Katastrophe und die Frage, was nun zu tun ist, sprach Stefan Rech, Ortsvorsteher in Hülzweiler und CDU-Gemeinderatsmitglied, mit der Saarbrücker Zeitung. Als der Jahrhundertregen über die Gemeinde fegte, ahnte Rech gleich schon, dass sich in seiner Straße Böses anbahnte. Er braucht bei Starkregen für gewöhnlich nur auf das Regenüberlaufbecken hinter seinem Garten zu blicken und weiß, was kommt. "Da bahnte sich eine Katastrophe an", sagte der Ortsvorsteher. Wie ein riesiger Wasserfall seien die Massen aus der Kanalisation in das Überlaufbecken geschossen, was den kleinen Lochbach zusätzlich belastete. Es dauerte eine knappe halbe Stunde bis der untere Teil des Kindergartenweges mehr als 1,50 Meter hoch unter Wasser stand. "Land unter, nichts ging mehr", beschrieb Rech die Situation. Die braune Brühe überschwemmte Privathäuser, den Kindergarten, das Feuerwehrgerätehaus, den Marktplatz und zum Teil die Talstraße. Bis 21 Uhr war von Entspannung keine Spur.Warum pumpt ihr nicht ab?Das Wasser konnte nicht ablaufen. "Warum pumpt ihr nicht ab?" - eine Frage, die besorgte Bürger der Feuerwehr immer wieder stellten. Abpumpen? Wohin? Die Kanalisation nahm kein Wasser auf, im Gegenteil, an vielen Stellen drückte die braune Brühe gar Kanaldeckel hoch. Erst am späten Abend konnten die Wehr und das THW Pumpen einsetzten. Das DRK versorgte die Trupps. Am Morgen danach war das ganze Ausmaß des Jahrhundertregens zu sehen. Erste Bilanz: 13 Haushalte alleine im Kindergartenweg sind zerstört, viele Haushalte in der Gemeinde beklagen Schäden durch voll gelaufene Keller.Hohe SchädenHinzu kommen Schäden an Autos und Einrichtungen, wie Kindergarten, Feuerwehr und Sozialstation. "In schlimmen Fällen dürfte sich die Schadenssumme auf mindestens 20000 Euro belaufen", erklärte Rech. Die Gemeinde organisierte Container, damit zerstörtes Mobiliar entsorgt werden konnte. Da das Unwetter in vielen Teilen der Gemeinden die Kanäle zum Überlaufen brachte, habe, laut Rech, der Ausschuss die Gemeinde beauftragt, ein neutrales Gutachten über die Kanalisation in Schwalbach anfertigen zu lassen. Ebenso schnell müsse eine Kostenaufstellung über Schäden erfolgen, um in Notfällen schnelle Hilfe zu leisten.

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