Was Cusanus bewirkt hat

St. Wendel. Der Buchhändler Werner Martin hat jetzt sein drittes Bändchen über die Beziehungen des Kardinals Nikolaus von Kues (1401 - 1464) zu St. Wendel herausgebracht

 Der Buchhändler Werner Martin hat sein drittes Cusanus-Buch veröffentlicht. Foto: privat

Der Buchhändler Werner Martin hat sein drittes Cusanus-Buch veröffentlicht. Foto: privat

St. Wendel. Der Buchhändler Werner Martin hat jetzt sein drittes Bändchen über die Beziehungen des Kardinals Nikolaus von Kues (1401 - 1464) zu St. Wendel herausgebracht. Unter dem Titel "Cusanisches Nachwirken" unternimmt es der Autor, "eine ziemlich sicher historisch gegebene Realität dieser Beziehungen aufzuzeigen, wobei davon ausgegangen werden muss, dass die Darstellung in Einzelheiten keineswegs im Detail die genaue historische Wirklichkeit wiedergibt", wie es im Vorwort zu dem Buch heißt.Eine wesentlich verbesserte Grundlage für neue Erkenntnisse, so schreibt der Autor, sei die Restaurierung der vorher übertüncht gewesenen Deckenmalerei im Mittelteil der Pfarrkirche St. Wendelin in den Jahren 1979 bis 1981 gewesen. Seit dieser Zeit seien die Malereien wieder so zu sehen, wie sie sich den Pilgern im 15. und 16. Jahrhundert dargeboten hätten.

Werner Martin hat auf breiter Basis viele seiner Erkenntnisse und die Ergebnisse seiner Forschungen in das Buch eingearbeitet. "Ohne Frage kommt dem Beitrag über den Kaiserbesuch in unserer Stadt vor 500 Jahren die größere Aktualität zu", bemerkte Werner Martin gegenüber der SZ. "Auf Dauer gesehen ist jedoch der Beitrag über den Versuch des Cusanus, den Heiligen Wendelin geschichtlich abzusichern, wohl von größerer Wichtigkeit für die Ausbreitung der Wendelin-Verehrung und damit auch für die Stadtentwicklung als die Erinnerung an den Kaiserbesuch."

Gegliedert ist die 158 Seiten umfassende Arbeit in zwei Hauptteile. In Teil eins geht es um die "Ausgangsbasis für die wirksamste Legende" über Wendelin und unter anderem um "die belegten Initiativen des Cusanus, die Pfarrkirche St. Wendel in ein Kloster umzuwandeln" und aus ihr eine Kathedralkirche zu machen. Werner Martin stellt in den Kapiteln sehr sorgfältig heraus, welche Zusammenhänge zwischen dem einstigen Pfarrherrn und der Wallfahrt sowie der Wendelinusverehrung als gesichert gelten. Die "Betrachtung zum Besuch des Kaisers Maximilian in St. Wendel im Jahre 1512" im Teil zwei wirft viel Licht in die Geschehnisse dieser Zeit. Zum Beispiel, dass der Besuch des Kaisers eigentlich ein Jagdvergnügen war, dass der hohe Herr damals aber dennoch an der Verehrung des heiligen Wendelin und am Vermächtnis des Cusanus Interesse zeigte.

In weiteren Kapiteln geht es um die Wappenkonstellation an der Kirchendecke und um die durch Maximilian initiierte Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. In dieser Reihe sind bisher die Bücher "Werdegang des Nikolaus von Kues bis zum Erhalt der Pfarrkirche in St. Wendel" und "Cusanus - ein Pythagoreer und Vorläufer des Galilei" erschienen. Ein vierter Teil ist bereits in Vorbereitung. gtr

"Cusanisches Nachwirken", 158 Seiten, mit elf teils farbigen Abbildungen, kartoniert, 17,90 Euro. Zu beziehen über den Buchhandel oder über das Internet.

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