Netzwerkinitiative „Demokratie? Ei Jo!“ Was bewegt junge Menschen? – Jugend diskutiert mit Politik

Saarbrücken · Von Alisa Sterkel

„Wieso überhaupt gleich die ganze Welt retten?“ Über diese und weitere nicht weniger tiefgründige Fragen diskutierten am Freitagabend im Jugendzentrum Försterstraße in Saarbrücken Politiker, Vertreter verschiedener Jugendorganisationen und Jugendliche in lockerer Runde. Die Netzwerkinitiative „Demokratie? Ei Jo!“ hatte zum Dialog unter dem Motto „Mal eben kurz die Welt retten. Jugend lebt Demokratie“ eingeladen. Hauptziel des Abends war es laut Hanne Wendorff vom Netzwerk für Demokratie und Courage, dass „die Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, ihre Wünsche zu verschiedenen Themen zu äußern“. Ein Austausch auf Augenhöhe sollte es sein.

Kampf gegen Armut, Krieg, Diskriminierung, Parallelgesellschaften und Umweltverschmutzung. Die zahlreichen Jugendverbände stellten ihre Ziele und Projekte vor. So haben sich die Jungen Europäischen Föderalisten unter anderem vorgenommen, „europäische Demokratie lokal global zu machen“. Über sogenannte „Europaklassen“ bieten sie Schülern die Möglichkeit, im Landtag mit den Abgeordneten über Europapolitik zu diskutieren.

Lilly-Ann Alm, die gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr macht, hat sich alle Vorträge angehört und ist am Ende überwältigt von der Vielzahl an Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement. Sie geht mit viel Input aus dieser Veranstaltung: „Ich finde gerade erst so langsam in diese Szene.“ Eamon Schneider von der Linksjugend muss trotzdem etwas ernüchtert feststellen, dass „leider sehr wenig junge Leute außerhalb der Verbände gekommen sind“.

Dass es oftmals schwierig ist, Jugendliche zu mobilisieren, weiß auch Barbara Meyer-Gluche (Grüne). Ebenso wie Julien François Simons (FDP) fordert sie daher von der Landesregierung bessere Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche, zum Beispiel durch ein Wahlalter ab 16 Jahren. Als Vertreterin des Bildungsministeriums nahm Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot an der Veranstaltung teil: „Ich glaube, wir als Landesregierung müssen die Jugendverbände mit mehr Mitteln ausstatten, denn die Organisation solcher Projekte benötigt mehr Hauptamtliche.“

Als gegen Ende der Veranstaltung die Anwesenden auf die Frage „Wieso überhaupt gleich die ganze Welt retten?“ aus vier möglichen Antworten wählen sollten, entschied sich die große Mehrheit für Antwort A: „Weil es allen Menschen überall gut gehen soll.“

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