Was bei Harn-Inkontinenz hilft

Anruferin (62): Seit einigen Monaten passiert es immer wieder, dass ich Probleme mit der Blase habe. Ich vermeide es schon, für längere Zeit aus dem Haus zu gehen und mache mir große Sorgen. Sind dies Zeichen einer ernsthaften Erkrankung? Schmerzen habe ich keine.Telefon-Doktor: Machen Sie sich keine zu großen Sorgen

Anruferin (62): Seit einigen Monaten passiert es immer wieder, dass ich Probleme mit der Blase habe. Ich vermeide es schon, für längere Zeit aus dem Haus zu gehen und mache mir große Sorgen. Sind dies Zeichen einer ernsthaften Erkrankung? Schmerzen habe ich keine.Telefon-Doktor: Machen Sie sich keine zu großen Sorgen. Mit dem von Ihnen beschriebenen Problem haben 20 bis 30 Prozent aller Frauen in Ihrem Alter zu tun. Inkontinenzprobleme bei Belastung (Husten, Niesen, Lachen, körperliche Belastung) treten auch gar nicht so selten schon bei jüngeren Frauen auf. Besprechen Sie Ihre Beschwerden mit einem Arzt Ihres Vertrauens. Gemeinsam kann man dann versuchen, die Ursache Ihrer Probleme herauszufinden. Es gibt nämlich unterschiedliche Arten von Blasenschwäche. Die Beschwerden ähneln sich zwar, die Behandlung ist aber sehr unterschiedlich. In den meisten Fällen handelt es sich um eine "Belastungs-(Stress-) Inkontinenz" oder um eine "Drang-Inkontinenz". Zunächst fragt Ihr Frauenarzt danach, seit wann und in welchen Situationen es zu einem unwillkürlichen Tröpfeln oder unkontrollierbarem Urinfluss kommt. Dazu füllt er mit Ihnen einen Fragebogen aus. In der Regel wird man Sie bitten, ein so genanntes Miktionsprotokoll zu führen. Dies ist ein Tagebuch, in das man einträgt, wie viel man täglich trinkt, wie oft man zur Toilette gehen muss, wie häufig es zu ungewolltem Urinverlust kommt und wie viele Einlagen man am Tag braucht. Meist kann der Arzt dann abklären, welche Form der Harninkontinenz vorliegt und eine geeignete Behandlung vorschlagen.Außer dem Gespräch ist für die richtige Diagnose eine sorgfältige Untersuchung notwendig. Ihr Frauenarzt wird prüfen, ob sich Gebärmutter oder Blase gesenkt haben, ob die Harnröhre abgeknickt ist, ob sich Krankheitskeime in der Blase befinden oder ob die Muskulatur des Beckenbodens geschwächt ist.Sinnvoll kann auch eine Untersuchung mit Ultraschall sein. Oft ist auch als zusätzliche Untersuchung eine "urodynamische Messung" oder weitere Diagnostik bei einem Urologen ratsam. Sie dient dazu, die Druckverhältnisse in der Harnblase und in der Harnröhre zu messen. Wenn Ihr Arzt die genaue Art Ihrer Inkontinenz festgestellt hat, kann eine gezielte Therapie beginnen. Fast immer kann Harn-Inkontinenz mit gutem Erfolg behandelt werden. red

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