Einschränkungen bei Drückjagden Warum wegen Corona die Zahl der Wildschweine im Saarland weiter steigt

Saarbrücken/Völklingen · Wildschweine tauchen im Saarland immer häufiger in bebauten Gebieten auf. Sie richten Schäden in Gärten an und ängstigen Anwohnerinnen und Anwohner. Welche Mittel ergreifen CDU/SPD-Landesregierung und die Jäger dagegen?

 Regelmäßig „beackern“ Wildschweine die Gartenanlagen rund um das Winterberg-Klinikum in Saarbrücken. Der Landeplatz des ADAC-Rettungshubschraubers „Christoph 16“ wurde deshalb eingezäunt.

Regelmäßig „beackern“ Wildschweine die Gartenanlagen rund um das Winterberg-Klinikum in Saarbrücken. Der Landeplatz des ADAC-Rettungshubschraubers „Christoph 16“ wurde deshalb eingezäunt.

Foto: BeckerBredel

Wildschweine wüten derzeit vielerorts im Saarland. Sie kommen als Rotten bis in Wohngebiete, wühlen dort ganze Gärten um, machen auch regelmäßig vor dem Grüngelände des Saarbrücker Winterberg-Klinikums nicht halt und ängstigen in Völklingen Anwohner und Schulkinder, wenn sie am hellichten Tag über die Straße oder gar mal auf die Autobahn laufen. Jägerschaft und Saar-Umweltministerium wollen zwar nicht von einer „Wildschweinplage“ reden, betonen aber unisono auf SZ-Anfrage: „In Völklingen, Saarwellingen, Saarbrücken und im Bereich des Warndtwaldes sind erfahrungsgemäß die häufigsten Beschwerden über Wildschweine in den letzten Jahren aufgetreten.“ Bislang sei dem Ministerium aber kein Fall bekannt, in dem im Saarland über Sachschäden hinaus Menschen durch Wildschweine verletzt worden seien.
  Laut Landesjägermeister Josef Schneider „wird das Schwarzwild durchaus scharf und waidgerecht unter Beachtung tierschutzrechtlicher Vorgaben zum Beispiel beim Elterntierschutz bejagt“. Doch sind im Jagdjahr 2020/21 im Saarland nur etwa die Hälfte der Rekordstrecke von über 13 000 erlegten Wildschweinen im vorangegangenen Vergleichszeitraum geschossen worden. Bis Ende des laufenden Jagdjahres Anfang April 2022 könne jedoch noch mit deutlich höheren Abschusszahlen gerechnet werden.