Warum hat die Bank das Geld zurückgehalten?

Neunkirchen. Eine SZ-Leser-Reporterin beklagte sich kürzlich über lange Überweisungszeiten bei ihrer Bank. Auf unseren Bericht meldeten sich weitere Verbraucher, die auch bei anderen Kreditinstituten Ähnliches erlebt haben. So habe Hans Walhöfer aus Neunkirchen elf Tage warten müssen, bis die 100 000 Euro aus einem Immobiliengeschäft auf seinem Konto verbucht gewesen waren

Neunkirchen. Eine SZ-Leser-Reporterin beklagte sich kürzlich über lange Überweisungszeiten bei ihrer Bank. Auf unseren Bericht meldeten sich weitere Verbraucher, die auch bei anderen Kreditinstituten Ähnliches erlebt haben. So habe Hans Walhöfer aus Neunkirchen elf Tage warten müssen, bis die 100 000 Euro aus einem Immobiliengeschäft auf seinem Konto verbucht gewesen waren. Die Überweisungen des Betrages seien in drei Teilsummen gestückelt in seinem Beisein von der Käuferin bei der Homburger Filiale der Commerzbank abgegeben worden. Weil der SZ-Leser bereits größere Beträge an Dritte zugesagt habe, sei ihm ein finanzieller Schaden entstanden. Die Bank habe ihm diesen jedoch nicht ersetzt, weil er kein Kunde sei. "Aus Gründen des Bankgeheimnisses" könne man ihm keine detaillierten Informationen zu dem Überweisungsvorgang geben, heißt es in dem Schreiben der Commerzbank. Die Verbraucherzentrale Saarland bestätigt, dass Überweisungen in Euro zwischen verschiedenen Zahlungsdienstleistern innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums im Allgemeinen maximal einen Bankgeschäftstag dauern dürfen. Für solche in Papierform erhöhten sich die Fristen um einen Tag.Auch gegenüber unserer Zeitung wollte Ulrike Eisenacher, regionale Pressereferentin der Commerzbank, aus Gründen des Bankgeheimnisses keine konkreten Auskünfte zu dem Fall von Walhöfer erteilen. Losgelöst von dem konkreten Sachverhalt des Leser-Reporters gab die Sprecherin jedoch zu bedenken: Die Unterschrift auf der Überweisung des Kunden bedeute nicht, dass das Geld auch zur Verfügung stehe. So könne sich die Laufzeit zum Beispiel auch deshalb verlängern, weil der zu überweisende Betrag (noch) nicht auf dem Konto des Auftraggebers gewesen ist, erklärte Eisenacher. mv

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Hans Walhöfer aus Neunkirchen. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder Mail an: leser-reporter@sol.de.

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