Warum die Stadt Saarbrücken das Land braucht
Saarbrücken. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer war pünktlich und heiter. Freundlich schüttelte sie vor dem Festsaal im Saarbrücker Schloss Hände, saß danach mit den Gastgebern, Finanziminister Peter Jacoby für den Kreis Saarbrücken und Peter Strobel für die CDU-Stadtratsfraktion, an einem runden Tisch
Saarbrücken. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer war pünktlich und heiter. Freundlich schüttelte sie vor dem Festsaal im Saarbrücker Schloss Hände, saß danach mit den Gastgebern, Finanziminister Peter Jacoby für den Kreis Saarbrücken und Peter Strobel für die CDU-Stadtratsfraktion, an einem runden Tisch. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) kam erst, als in Bezug auf Saarbrücken fast alles gesagt war, und der frühere bayerische Finanziminister Georg Fahrenschon, künftiger Präsident des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, seine kluge Rede hielt.Charlotte Britz, die sich ebenso wie Saarbrückens Bürgermeister Ralf Latz (SPD) für Neuwahlen im Land ausgesprochen hat, nahm links von der Ministerpräsidentin Platz. Die Sitzordnung war wohl genauso Zufall wie die Farbwahl bei der Oberbekleidung von Latz (SPD): rotes Hemd, weiß-grau-schwarz gestreifte Krawatte.
Kein bisschen zufällig, sondern wohl gewählt: die Worte von CDU-Kreischef Peter Jacobys. Unabhängig, wer das Lande führe, bleibe es Partner der Landeshauptstadt und habe dabei Regie zu führen. Die 15-Millionen-Investition in das Staatstheater sei ein Beleg dafür, dass Saarbrücken auf die Zusammenarbeit mit dem Land angewiesen sei. Die Zeichen der Zeit stünden auf Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg, sagte Jacoby und fügte einen Appell an Charlotte Britz an. "Verlassen auch Sie die Enge der Parteipolitik", sagte er. Und: "Die Interessen der Stadt haben Vorrang". Es folgte ein Hinweis an den nicht anwesenden FDP-Fraktionschef Friedhelm Fiedler: "Man wird selbst nicht groß, indem man versucht, andere klein zu machen."
Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer bezeichnete in ihrer Rede Saarbrücken als "Motor" für das Land und verwies darauf, dass die Landeshauptstadt in Konkurrenz stehe zu Städten außerhalb des Landes. Auch dies ein Grund für das Land, in den kommenden Jahren unter anderem in das große Projekt "Stadtmitte am Fluss" zu investieren. Allerdings sagte Kramp-Karrenbauer, über den Tunnelbau werde erst entschieden, wenn alle Fakten und auch alle Kosten auf dem Tisch lägen. Reines Sparen allerdings sei der falsche Weg.
Gastredner Georg Fahrenschon, der über das weltweite Finanzsystem sprach, davor warnte, die Demokratie nach dem Kapitalmarkt auszurichten, blickte auch ins Saarland: Die saarländische Exportquote sei höher als die Bayerns. Das Saarland habe die Internationalität angenommen. Ein anderer seiner Sätze war allgemein gemünzt, passte aber zu dem, was die Ministerpräsidentin gesagt hatte: "Sparen und gestalten ist kein Widerspruch, sondern der Schlüssel zu einer guten Zukunft." Die gute Zukunft Saarbrückens sieht CDU-Fraktionschef Peter Strobel in einer großen Koalition. Sie sei "eine große Chance." des
Foto: Ruppenthal
Foto: Becker & Bredel