Warum das Gitternetz noch hängt

Heusweiler. Zum Schutz elektronischer Geräte in Kraftfahrzeugen vor elektromagnetischen Strahlen, ausgehend vom benachbarten Mittelwellensender bei Heusweiler-Hirtel, wurde beim Bau der Autobahn A 8 ein stählernes Gitternetz über die Fahrbahnen gespannt

Heusweiler. Zum Schutz elektronischer Geräte in Kraftfahrzeugen vor elektromagnetischen Strahlen, ausgehend vom benachbarten Mittelwellensender bei Heusweiler-Hirtel, wurde beim Bau der Autobahn A 8 ein stählernes Gitternetz über die Fahrbahnen gespannt. Der mit 1200 Kilowatt einstmals stärkste Mittelwellensender Europas wurde jedoch im Jahr 2007 auf 400 Kilowatt gedrosselt, so dass der LfS die Chance sah, mit einer Demontage der Strahlenschutzanlage die regelmäßigen Wartungs- und Messkosten einzusparen. Demnächst sollten nämlich die nach 30 Jahren notwendigen Instandsetzungsarbeiten in Auftrag gegeben werden.Im Februar dieses Jahres begann die Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft mit den Messungen der noch vorhandenen Feldstärken über dem Netz. Laut dem LfS-Fachbereichsleiter für Bauwerke, Werner Nauerz, hätten die Messungen an sechs Punkten bislang noch kein aufschlussreiches Ergebnis gebracht. Infolge der unmittelbaren Nachbarschaft des Sendemastes konnten die HTW-Experten jedoch keine genormten Messverfahren anwenden. Werner Nauerz berichtet: "Mehrfache Messungen - auch gemeinsam mit der Bundesnetzagentur - brachten bisher noch keine belastbaren Ergebnisse. Erst wenn diese vorliegen, wollen wir mit dem Saarländischen Rundfunk als Eigentümer der Sendeanlage und der Bundesnetzagentur über einen Rückbau der Strahlenschutzanlage verhandeln. Wir wollen ganz sicher sein, dass von dem Sender keine Gefahren mehr für die Bürger ausgehen."

Vor zwei Jahren hatte Diplom-Ingenieur Reinhard Donie vom Saarländischen Rundfunk mit einer einfachen aber eindrucksvollen Vorführung gezeigt, welche Energie auch heute noch vom inzwischen durch den Deutschlandfunk genutzten Heusweiler Sender ausgeht: Er hielt eine Kohleschippe mit hölzernem Stil an ein Spannseil des Sendemastes, und sofort entstand ein heller Lichtbogen, zwischen dem Metall der Schaufel und dem Stahlseil.

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