Warum 22 keine mystische Zahl ist

Sie erinnern sich der letzten Aufgabe? Es ging um meinen Besuch bei einem VHS-Vortrag zum Thema Zahlenmystik und die Zahl 22, alles also ein wenig numerologisch vernebelt. Man sollte eine beliebige dreistellige Zahl mit drei verschiedenen Ziffern wählen wie zum Beispiel 641

 Hinter Zahlen verbirgt sich nicht mehr als Rechnen und Mathematik. Sie haben keine mystische Bedeutung. Dies beweist Rainer Roos in seiner jüngsten Aufgabe. Foto: dpa

Hinter Zahlen verbirgt sich nicht mehr als Rechnen und Mathematik. Sie haben keine mystische Bedeutung. Dies beweist Rainer Roos in seiner jüngsten Aufgabe. Foto: dpa

Sie erinnern sich der letzten Aufgabe? Es ging um meinen Besuch bei einem VHS-Vortrag zum Thema Zahlenmystik und die Zahl 22, alles also ein wenig numerologisch vernebelt. Man sollte eine beliebige dreistellige Zahl mit drei verschiedenen Ziffern wählen wie zum Beispiel 641. Anschließend wurden die sechs zweistelligen Zahlen addiert, die man aus diesen Ziffern bilden kann: 64 + 61 + 46 + 41 + 16 + 14 = 242. Das Ergebnis wurde durch die Quersumme der ursprünglichen Zahl dividiert, hier also durch 6 + 4 + 1 = 11. Man erhielt 22.Man erhält immer 22 und dies sollte geklärt werden. Das geht so: Die gewählte Zahl sei abc. Ihre Quersumme ist dann a+b+c. Aus den Ziffern a, b, c kann man sechs zweistellige Zahlen bilden:

ab: 10a + b

ac: 10a + c

ba: 10b + a

bc: 10b + c

ca: 10c + a

cb: 10c + b

Die Summe dieser Zahlen ist 20(a+b+c) + 2(a+b+c). Jede der Ziffern a, b, c kommt sowohl als Einerziffer als auch als Zehnerziffer genau zweimal vor. Dividiert man durch die Quersumme a+b+c, so bleibt 20 +2, also 22.

Im zweiten Teil der Aufgabe ging es um vierstellige Zahlen mit vier verschiedenen Ziffern. Man sollte eine solche vierstellige Zahl wählen, dann die 24 dreistelligen Zahlen bestimmen, die man aus deren Ziffern bilden kann. Die Summe dieser Zahlen sollte durch die Quersumme der ursprünglichen Zahl dividiert werden. Gefragt war nach dem Ergebnis und der Bedeutung dieser Zahl.

Die Antwort: Es kommt immer 666 heraus. Der Beweis verläuft wie bei der 22-Aufgabe. Ist die gewählte Zahl abcd, so lauten die 24 dreistelligen Zahlen, die man daraus bilden kann:

abc bac cab dab

abd bad cad dac

acb bca cba dba

acd bcd cbd dbc

adb bda cda dca

adc bdc cdb dcb

Jede der Ziffern a, b, c, d kommt genau sechsmal jeweils als Einerziffer, Zehnerziffer, Hunderterziffer vor, daher das Ergebnis 666.

Und die Bedeutung der Zahl 666? 666 ist im Satanismus die Zahl des großen Tieres, des großen Widersachers. Mehr darüber finden Sie unter anderem bei Wikipedia oder unter www.religio.de.

Auf einen Blick

93 SZ-Leser haben bei der jüngsten Mathe-Aufgabe von Rainer Roos mitgemacht. Darunter auch erneut eine Reihe von Schülern der Marienschule Saarbrücken. Aus der einen oder anderen Antwort geht hervor, dass die Aufgaben von Rainer Roos gut ankommen. So schreibt Marlene Schenk aus Nalbach zum Beispiel: "Mit großem Vergnügen lese und löse ich Monat für Monat die Matherätsel von Professor Rainer Roos. Heute hat mir die Rahmengeschichte und der darin enthaltene Wortwitz ganz besonders gut gefallen." Und weiter: "Sein Anliegen ist vollumfänglich erfüllt. So macht Mathe Spaß."

Aus allen Einsendungen hat die Glücksfee der SZ-Redaktion zehn Gewinner gezogen. Diese erhalten in den nächsten Tagen einen Gutschein über zehn Euro für das Erlebnisbad Schaumberg in Tholey. Die Preise werden auf dem Postweg versandt. Gestiftet haben die Preise das Erlebnisbad und die Gemeinde Tholey.

Gewonnen haben bei der jüngsten Mathe-Aufgabe von Rainer Roos: Andrea Weis aus Großrosseln, Maximilian Buth aus Bexbach, Andreas Vogel aus Homburg, Gerhard Kreuz aus Walhausen, Ulla Schnur aus Urexweiler, Norbert Wagner aus Saarlouis, Gisela Kronenberger aus Nalbach, Wolfgang Egler aus Schmelz, Theresa Kaiser aus Eschringen und Tim Wolf aus Saarbrücken. red

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